In 40 Jahren hat sich die Zahl der erlegten Schwarzkittel verdreifacht

Jäger in Deutschland haben mehr Schwarzwild geschossen

Die Jäger in Deutschland haben in der Jagdsaison 2014/15 mehr Wildschweine erlegt. Wie der Deutsche Jagdverband (DJV) mitteilt, schossen die Jäger insgesamt 520 623 Wildschweine. Das ist gegenüber 2013/14 ein Plus von 9,8 Prozent.

Die ersten Bachen frischen bereits.Foto: Michael Breuer

Mit eingerechnet ist jeweils das Fallwild. Im Jagdjahr 2013/14 war im Vergleich zu 2012/13 noch ein Rückgang um 26,4 Prozent auf 474 363 Schwarzkittel registriert worden. Von anderen heimischen Paarhufern haben die Jäger laut DJV im zurückliegenden Jagdjahr dagegen weniger Tiere erlegt als 2013/14. So ging der Abschuss von Rotwild um 1,9 Prozent auf 74 359 Tiere und der von Damwild um 2,5 Prozent auf 62 521 Stück zurück. Die Jagdstrecke vom Rehwild viel mit knapp 1,14 Mio. Tieren um 1,1 Prozent kleiner aus. Der Jagdverband betonte, dass die Abschüsse von Rot-, Dam- und Rehwild aber gegenüber den Zahlen vor 25 Jahren gestiegen seien, und zwar um 17 und 79 sowie um 23 Prozent.

Die steigenden Abschusszahlen seien kein deutsches, sondern ein mitteleuropäisches Phänomen, erläuterte der DJV. Er verwies auf Daten des Thünen-Instituts (TI) für Waldökosysteme in Eberswalde, wonach sich in Zentraleuropa die Zahl der erlegten Hirsche, Wildschweine und Rehe in den vergangenen 40 Jahren verdreifacht habe. Die Ursachen hierfür seien komplex. Die Hauptgründe seien ein größeres Nahrungsangebot, der Klimawandel und mehr Lebensraum. Gerade anpassungsfähige Tiere wie Wildschweine kämen besser mit den sich ändernden Umweltbedingungen zurecht als spezialisierte Arten wie Fasane, Rebhühner oder Feldhasen. Wildschweine hätten zwischenzeitlich eine Vermehrungsrate von 260 Prozent.

LW – LW 6/2016