Eine Milliarde Euro Umsatz geknackt

Neuheitenpräsentation bei Kuhn in Saverne

Anfang dieses Monats hatte Kuhn Landtechnik die Fachpresse an den Hauptsitz im elsässischen Saverne eingeladen, um Produktneuheiten und die Strategie des Unternehmens vorzustellen.

Die silber-prämierte Quaderballenpresse im neuen Kuhn-Schulungs- zentrum.

Foto: Becker

Wie Michel Siebert, Präsident der Kuhn-Gruppe, ausführte, ist das Unternehmen ein weltweit führender Anbieter von spezialisierten Landmaschinen für Bodenbearbeitung, Sätechnik, Düngung, Pflanzenschutz, Futterernte und Fütterungstechnik. Kuhn betreibt Produktionsstätten in Frankreich, den Niederlanden, den USA und Brasilien und ist damit das umsatzstärkste Geschäftsfeld des in der Schweiz ansässigen Bucher-Konzerns.

Nach Angaben von Siebert hat man 2012 erstmals die Milliarden-Umsatz-Grenze geknackt und strebt für 2020 mindestens 1,4 Mrd. Euro an. Weltweit halte man – je nach Produktgruppe – Marktanteile von über 30 Prozent. Aktuell beschäftige die Kuhn-Gruppe über 4000 Mitarbeiter in neun Werken und sei in 100 Ländern aktiv.

Große Fertigungstiefe inklusive eigener Gießerei

Langfristig rechnet Siebert mit positiven Aussichten, da eine gute Einkommenslage der Landwirte erwartet werde – vor allem in den Hauptmärkten Europa, Nord- und Südamerika.

Kuhn bietet ein außerordentlich breites Portfolio an, das außer Traktoren und selbstfahrenden Erntemaschinen die gesamte Landtechnik-Palette abdeckt. Dabei verfügt das Unternehmen über eine enorme Fertigungstiefe: Nicht nur Getriebe und deren Komponenten werden im Haus gefertigt, sondern auch die Vorstufen dafür in einer eigenen Gießerei.

Investitionen in Service-Leistungen

Die Kreiseleggen-Säkombination CSC 6000 verfügt über einen abnehmbaren Transportrahmen.

Foto: Becker

Die Kuhn-Gruppe erhöht derzeit die Lagerkapazitäten für Original-Ersatzteile und investiert 6 Mio. Euro in eine Erweiterung des im elsässischen Monswiller befindlichen zentralen Logistikzentrums. Damit verfüge man nun über einen Logistik­standort, der die Vertriebspartner noch effektiver unterstütze und die Praxis durch optimale Ersatzteil-Verfügbarkeit weltweit zufriedenstellen werde.

Die fortlaufende Weiterentwicklung in der Landtechnik hat das Unternehmen außerdem dazu veranlasst, in ein neues Schulungszentrum zu investieren. „Die Entwicklung und Produktion von Maschinen allein reicht nicht mehr aus. Wir müssen zusätzlich das notwendige Wissen zu deren optimalem Einsatz bereitstellen“, hieß es in Saverne. Das neu „Kuhn-Center for Progress“ sei mit einer Gesamtfläche von 5700 m2 und einem Budget von 6,5 Mio. Euro dazu geeignet, die Beratungskapazitäten weiter zu verstärken und so das produktspezifische Wissen der Vertriebspartner zu erhöhen

Seit Anfang September können sich alle Händler bei „Kuhn-i-tech“ anmelden, um ihren Kunden durch dieses Online-Informationstool bestmögliche Unterstützung und Top-Service zu bieten. Dieses laufend aktualisierte Angebot ermögliche einen schnellen Austausch von Kundendienst-Informationen zwischen den Vertriebspartnern und Kuhn rund um die Uhr.

Die Online-Diagnose- und Re­paraturanleitungen seien leicht verständlich und böten detaillierte technische Informationen zu allen Maschinen, Montageanleitungen, Hinweise zur richtigen Anpassung an den Traktor sowie schrittweise Anweisungen im akuten Störungsfall.

Silbermedaille für Quaderballenpresse

Am werkseigenen Versuchsgut Willerholz nahe Saverne zeigte der Landmaschinen-Hersteller die zahlreichen Produkt-Neuerungen für die kommende Saison. Im Mittelpunkt standen die Innovationen, welche in Kürze auf der Agritechnica in Hannover zu sehen sein werden.

Mit einer Silbermedaille wird dort die neue Quaderballenpresse LSB 1290-ID ausgezeichnet. An Stelle von einem verdichten hier zwei übereinanderliegende Presskolben das Erntegut in zwei Phasen. Bislang wird eine größe-re Pressdichte ü-ber eine höhere Schwungmasse im Antriebsstrang erzielt, was dort zu Drehmomentspitzen führt.

Kuhn hat dieses Problem mit dem „twin-pact-Prinzip“ gelöst. Zuerst verdichtet der untere Kolben den unteren Teil, dann der obere Kolben den oberen Teil des Presspaketes. Das Ergebnis seien bis zu 25 Prozent höhere Ballendichten bei gleicher Schwungradmasse und unverändertem Kraftbedarf.

Hohe Aussaatqualitäten und Flächenleistungen sind laut Kuhn mit der Kreiseleggen-Säkombination CSC 6000 mit dem Fronttank TF 1500 möglich. Diese ist mit einer klappbaren Kreiselegge HR 6004 DR und einer Seedflex-Säschiene ausgerüstet; der Fronttank mit einem Volumen von 2000 l ermögliche durch seine niedrige Befüllhöhe dem Fahrer einen weiten Sichtbereich.

Durch den neuen abnehmbaren Transportrahmen erfolgt der Straßentransport sicher und gesetzeskonform. Dieser stützt einen Teil des Gewichtes der Säkombination beim Transport ab und entlastet so die Traktorhinterachse. Dank eines halb-automatischen Kupplungssystems kann er äußerst einfach abgebaut werden. Dadurch behindert er die Maschine nicht bei der Arbeit und es wird kein überflüssiges Gewicht auf dem Feld herumgefahren.

Die Kuhn Maschinenvertrieb GmbH, Genthin-Schopsdorf, präsentiert diese und weitere Neuheiten auf der Agritechnica in Halle 12, Stand C04.

KB – LW 43/2013