Rapsaussaat ohne insektiziden Beizschutz

Zur Rapsaussaat 2014 steht kein insektizider Beizschutz zur Verfügung. Restmengen an Saatgut aus dem vergangenen Jahr dürfen auch nicht mehr aufgebraucht werden. Der umfassende Auflaufschutz gegen tierische Schaderreger fällt damit weg. Es ist zu vermuten, dass Rapserdfloh, Kohlfliege und Tausendfüßler im Raps wieder mehr Schaden anrichten.
Während der Rapserdfloh noch durch eine gezielte Kontrolle und punktgenaue Bekämpfung im Nachauflauf kontrolliert werden kann, fehlt bei der Kohlfliege jegliche chemische Bekämpfungsmöglichkeit. Aus Sicht der Offizialberatung sollten daher die begrenzten ackerbaulichen Bekämpfungsmöglichkeiten wieder stärker genutzt werden:
  • Keine Frühsaaten – Die Erfahrungen zeigen, dass Frühsaaten stärker von Kohlfliege und Erdfloh geschädigt werden.
  • Keine Dünnsaaten – Die bisher ortsübliche Saatstärke sollte um 10 Prozent erhöht werden (aber nicht mehr als 50 Kö/qm).
  • Einsatz von Kalkstickstoff vor der Saat – Die Teilwirkung einer Düngung mit Kalkstickstoff kann sich positiv auswirken.
  • Feldhygiene – Ausfallraps darf im Herbst nicht zu lange stehen bleiben, um eine Neubesiedlung am jungen Kulturraps zu reduzieren.
  • Ungünstige Wachstumsvorausetzungen vermeiden – Gegebenenfalls ist der Rapsanbau einzuschränken, wenn keine ordnungsgemäße Aussaat und Herbstentwicklung absehbar ist. 

Dr. Marco Schneider, LLH