Nur bei Frau Holle dürfen Federn fliegen

Daunenfedern in Federbetten halten schön warm, wenn man sie richtig pflegt.

Foto: Gabi Schoenemann/pixelio

Frau Holle schüttelte die Betten bis die Federn flogen. Und dann schneite es bei uns auf der Erde in dichten Flo­cken – je fleißiger sie schüttelte, umso mehr. Aber ein Märchen ist eben ein Märchen und nichts für die Wirklichkeit. Was bei Frau Holle gut und schön ist, ist im Haushalt ganz das Gegenteil. Geschüttelt werden sollen die Federbetten kräftig, aber wehe, wenn die Federn fliegen.Das Federbett bedarf, wie alle Gegenstände des täglichen Lebens, einer sorgfältigen Behandlung zur Erhaltung seines Wertes. Es ist anspruchslos; es will nur täglich tüchtig durchgeschüttelt werden, damit die Füllung ge­lockert wird und sich immer neue Lufträume bilden können. Geklopft werden dagegen mag es gar nicht, denn dadurch würde sich die federdichte Verkreuz­ung der Inlettfäden lockern und verschieben, kleine Federkiele würden durchschlüpfen, der Klopf­druck treibt sie nach außen. Außerdem würden die zarten Federkiele zerschlagen und zerbrechen.Wer da meint, die Betten müssten geklopft werden, weil dadurch allerhand Staub he­rauskomme, ist im Irrtum. Der Staub ist nicht von außen eingedrungen, sondern entsteht aus eingetrocknetem Federmark, das durch das Zerschlagen der Kiele freigemacht wird. Je mehr geklopft wird, desto mehr staubt es.
Das Federbett mit dem Staubsauger zu traktieren, ist ebenso schädlich. Der starke Sog lo­ckert das Inlettgewebe, durch die Erweiterungen werden Federn und Daunen herausgezogen und, einmal begonnen, setzt sich die Wanderung des Füllgutes fort und fort. Das Gewebe wird immer undichter – und dann schneit es beim Schütteln.

Sehr wichtig für Federbetten ist das Lüften! Ungelüftete Betten werden klamm, die Federn werden feucht und erschlaffen.

Foto: Ilse Dunkel/pixelio

Wie reinigt man aber nun das Inlett? Man bürstet es mit einer weichen Bürste ab. Der Inlettstoff ist so glatt und fest, dass sich Staub niemals so stark festsetzen kann wie bei losen Geweben. Vorsichtig bürsten genügt und das Inlett ist sauber und bedarf keiner weiteren Reinigung.
Ist das Inlett besonders schmutzig geworden, hat es vielleicht Flecken bekommen, kann es gegebenenfalls gewaschen werden (siehe Waschetikett). Man braucht sich nur an die Regeln einer schonenden Wäsche zu halten. Keine scharfen Waschmittel, kein Rubbeln oder Reiben, nicht zu wenig Wasser, nicht mit empfindlichen anderen Geweben zusammen waschen.
Pralle Sonne mag das Federbett nicht, das chemisch präparierte Inlett wird dadurch undicht, die Federn verspröden und verlieren an Elastizität. Eher schon darf man das Federbett in der Nähe eines Heizkörpers trocknen.

Und sehr wichtig ist das Lüften! Ungelüftete Betten werden klamm, die Federn werden feucht, erschlaffen, und aus ist es mit dem wärmenden Federbett, in das man sich so gerne hineinkuschelt. itg, Ursula Kühnemann