Tränkeautomat heißt nicht „Autopilot“

Nur weil das Kälbertränken automatisch geht, heißt das nicht, dass es wie ein Autopilot funktioniert. Kälber müssen nach wie vor hinsichtlich Futteraufnahme und Gesundheit kontrolliert und überwacht werden. Die Gruppen am Automat sollten im „Rein-Raus-Verfahren“ geführt werden, um zu verhindern, dass Krankheitserreger sich ungestört weiter verbreiten können. Bei Gruppengrößen über acht bis zehn Kälbern pro Station ist die tägliche Zunahme schlechter und die Tiere bekommen schneller Atemwegserkrankungen.
Bei Tränkeautomaten ist es wichtig, dass die Kälber nicht warten müssen, wenn sie saufen wollen und dass sie genügend Zeit zum Saufen haben, ohne dass sie von anderen wartenden Kälbern verdrängt werden.
Die Milch muss eine konstante, der  Körpertemperatur entsprechende Temperatur aufweisen. Vollmilch hat 13,5 Prozent Trockenmasse, also sollte auch die MAT Tränke mindestens diese Gehalte aufweisen.
Eimer, Nuckel und Schläuche müssen regelmäßig gereinigt werden und wenn sie nicht mehr störungsfrei funktionieren, ausgetauscht werden, denn Bakterien und Keime beeinflussen die Milchqualität und die Kälbergesundheit!
Um Kälbern den besten Start zu ermöglichen, fängt die Aufzucht bereits mit der ersten Kolostrumgabe an. Kälber werden „schutzlos“ geboren und das hochwertige Kolostrums ist die letzte Chance, mütterliche Antikörper und Nährstoffe direkt aufzunehmen. „TIP“ entscheidet: T= rechtzeitig Kolostrum tränken, I = Immunglobulinkonzentration beachten und P = wenig Pathogene im Kolostrum (Hygiene).
I-Team Milch, Hessen