Feuchtgetreide konservieren

Die Getreidekonservierung mit Propionsäure wird in vielen Betrieben durchgeführt. Auf einige Dinge sollten man dabei achten.
Propionsäure schützt nicht vor Käfern. Selbstverständlich sollte das Lager gründlich gereinigt sein. Falls Vorratsschädlinge in Ritzen oder Hohlräumen vermutet werden, sollten vor der Einlagerung Schädlingsbekämpfungsmittel angewendet werden.
Die Säuremenge muss in Abhängigkeit von Getreidefeuchte und Lagerdauer eingesetzt werden (Dosiertabelle des Produktes beachten). Die Dosierung muss an die feuchteste Partie im Stapel angepasst werden, denn die Feuchtigkeit wandert im Stapel. Eine feuchte Partie kann eine relativ trockene Charge „infizieren“. Die trockene Partie ist sonst nicht hoch genug dosiert worden.
Die Düsenzahl und die Dosierpumpe müssen auf die Leistung der Schnecke abgestimmt sein. Abgepufferte Säuren haben je nach Temperatur eine andere Viskosität, also muss bei wechselnden Temperaturen neu ausgelitert werden. Nach der letzten Düse muss der Weg durch die Getreideschnecke noch mindestens drei Meter betragen. Die verbrauchte Säuremenge ist durch Striche am Säurecontainer zu überprüfen.
Wenn konserviertes Getreide sofort nach der Behandlung mit dem Gebläse weggeblasen wird, muss die Dosierung um 10 Prozent erhöht werden. Das Gleiche gilt auch für Getreide, das mit über 30° C eingelagert wird.
Das Getreide darf nicht mit Folie abgedeckt werden, denn darunter kann sich Kondenswasser bilden.
Auch im konservierten Getreide sollte man regelmäßig die Kerntemperatur kontrollieren und Schüttkegel einebnen, um Kamineffekte vorzubeugen.
Auch die verbrauchte Säuremenge ist zu dokumentieren. Ein Merkblatt zur Säureanwendung und eine Tabelle für die Dokumentation kann im Internet heruntergeladen werden: www.llh.hessen.de/downloads/landwirtschaft/tierproduktion/saeure-futterzusatz.pdf. 
Thomas Fögen