Die Nachbehandlung von Beton entscheidet über die Dichtheit

Bei Betonbauwerken ist nicht nur auf die Auswahl des richtigen Betons zu achten, der frisch eingebaute Beton ist auch richtig nachzubehandeln. Nur so können die gewünschten Eigenschaften Druckfestigkeit und Dichtheit auch tatsächlich erreicht werden. Der junge Beton ist zu schützen gegen vorzeitiges Austrocknen, extreme Temperaturen und Temperaturänderungen und gegen chemische und mechanische Angriffe. Wenn ein Beton zu früh austrocknet, ist zum Beispiel eine geringere Festigkeit an der Oberfläche, eine Neigung zum Absanden oder auch eine geringere Widerstandsfähigkeit gegen chemische Angriffe zu beobachten. Auf die Nachbehandlung kann daher nicht verzichtet werden.
Der Beton sollte also nur langsam austrocknen und erhärten. Einflussfaktoren sind hierbei die Luft- und Betontemperaturen, die Luftfeuchtigkeit und die Windgeschwindigkeit. Ist die Betonoberfläche wärmer als die umgebende Luft, wird das Austrocknen der Betonoberfläche beschleunigt. Als Schutzmaßnahme kann das Abdecken mit dampfdichten Kunststofffolien, das Auflegen Wasser speichernder Abdeckungen, das Aufbringen flüssiger Nachbehandlungsmittel, das kontinuierliche Besprühen mit Wasser oder das Belassen in der Schalung vorgesehen werden. Die Nachbehandlung sollte unverzüglich nach Abschluss des Betoneinbaus erfolgen.
Die Mindestdauer der Nachbehandlung richtet sich nach der Expositionsklasse, der Oberflächentemperatur und der Festigkeitsentwicklung des Betons. Je nach Anwendungsfall und Umgebung können sogar Zeiten von mehreren Wochen erforderlich sein. Eine Verlängerung der Nachbehandlung über die Mindestzeit hinaus führt in der Regel zu einer Verbesserung der Dauerhaftigkeit der Betonoberfläche.
Simone Hamann-Lahr, Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz