Heimische Molkereien schneiden gut ab

Von den Entwicklungen auf dem Milchmarkt haben 2013 auch die heimischen Molkereien profitiert. Nach dem sehr durchwachsenen Jahr 2012 ging es im vergangenen Jahr wieder aufwärts: 38,22 Cent je kg Milch zahlten die vier im AMI-Milchpreisvergleich beschriebenen, in Rheinland-Pfalz und Hessen ansässigen Molkereien im Schnitt, da sie vor allem von besseren Verwertungen im Frischebereich profitieren konnten. 2012 waren es 31,30 Cent. Bundesweit auf Platz 2 landete 2013 nach Berechnungen der AMI mit 38,42 Cent die für rheinland-pfälzische und hessische Erzeuger von der Milchmenge her wichtigste Molkerei Hochwald. Auf Platz 1 stand mit 41,13 Cent wieder Friesland-Campina. Die vor allem für hessische Erzeuger bedeutende Schwälbchen AG zahlte 37,25 Cent (siehe Milch­preisvergleich ab Seite 9).

Die Gründe für die guten Milchpreise 2013 liegen vor allem im florierenden Exportgeschäft und der weltweit knapp verfügbaren Milchmenge und dem guten Ruf deutscher Milchprodukte. Witterungsbedingt kam es in einigen bedeutenden Exportländern in der ersten Jahreshälfte von 2013 zu Produktionsausfällen. Die hohe Nachfrage ließ die Weltmarktpreise und auch die hiesigen Preise ansteigen. Deutsche Milcherzeuger nutzten die günstige Lage und lieferten, was ging. Dies wäre unter Produktionsbeschränkungen, wie sie vor Jahren von einigen Landwirten gefordert wurden, nicht möglich gewesen. Dass das 2013 unter Quotenbedingungen zu einer hohen Überlieferung und Superabgabe geführt hat und voraussichtlich auch 2014 führen wird, zeigt, dass das Quotensystem nicht mehr in die heutige Zeit passt.

Auch für 2014 werden die Markt- und Preisaussichten positiv eingeschätzt. Vor allem auf den Export ausgerichtete Molkereien wie beispielsweise Hochwald profitieren von der weltweiten Nachfrage. Der Exportanteil am Umsatz liegt bei dieser Molkerei in den ersten fünf Monaten 2014 bei etwa 44,5 Prozent (siehe LW 26, S. 14). Aber auch ausschließlich regional vermarktenden Molkereien wie Schwälbchen (siehe LW 33, S. 12) kommt der gut laufende Export zugute, denn die ausgeführten Milchprodukte nehmen auch Druck aus den regionalen Märkten.

Marion Adams – LW 35/2014