Die Bodenbearbeitung legt den Grundstein für die kommende Aussaat und genießt daher besonderen Stellenwert in der landwirtschaftlichen Praxis. Welche Geräte dabei zum Einsatz kommen, hängt maßgeblich vom Anbauverfahren ab – dieses wiederum muss sich unter anderem an der Fruchtfolge, der Bodengüte und den klimatischen Bedingungen des Standortes orientieren. Die Frage „Pflug oder pfluglos?“ wird hierbei seit Jahren sehr intensiv diskutiert.
Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile, die man unter den oben genannten Faktoren gewichten muss. Nicht vom Ackerbauer beeinflussbar ist in diesem Zusammenhang lediglich der Faktor Klima. Die Bodengüte ist teilweise über die Bewirtschaftung verbesserbar, bei gravierenden ackerbaulichen Fehlern kann sie allerdings auch stark leiden.
Die Fruchtfolge wird wesentlich vom Marktgeschehen bestimmt, aber auch die Entscheidung für eine geringere Bearbeitungsintensität kann – neben anderen Faktoren – über die veränderten Kosten auf die Fruchtfolge einwirken.
Wie man die Produktionstechnik einer pfluglosen Bearbeitung anpasst und ein Beispiel konservierender Bodenbearbeitung im Trockengebiet finden Sie im Schwerpunkt Herbstbestellung auf Seite 20 beziehungsweise 24.
Der dritte Artikel (S. 28) hat die Verwertung von Klärschlamm im Ackerbau zum Inhalt. Leider fordern immer mehr Abnehmer Ware, die ohne den Einsatz von Klärdüngern erzeugt wurde, und das, obwohl objektiv kein Unterschied zwischen den Produkten besteht. Die Verwertung der bei der Abwasserreinigung anfallenden Schlämme stellt vielmehr eine kostengünstige Möglichkeit zur oft propagierten Kreislaufwirtschaft dar und schont die endlichen Phosphat-Ressourcen.
Karsten Becker