Die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft mit Sitz in Frankfurt startet von Freitag, 29. Mai, bis Sonntag, 31. Mai, die ersten DLG-Waldtage im größten kommunalen Forstbetrieb Deutschlands, in Brilon im Sauerland. Die neue Freilandausstellung mit Maschinenvorführungen für private und kommunale Waldbesitzer sowie Brennholzselbstwerber wird von einem vielseitigen Rahmenprogramm umgeben.
Wie Projektleiter Dr. Reiner Hofmann von der DLG erklärte, präsentieren über 150 Aussteller ein einzigartiges Angebot rund um die effiziente Bewirtschaftung von Privat- und Kommunalwald. Das Ausstellungsspektrum umfasst Aspekte wie Waldschutz und -pflege, Holzernte, -lagerung und -transport, Holzbe- und -verarbeitung, Energie aus Holz, Kommunaltechnik, IT und Beratung sowie Arbeitssicherheit und Jagdbewirtschaftung. Täglich stattfindende Live-Vorführungen im Rahmen von sogenannten Specials (rote Punkte in Karte) zeigen Lösungen für die Waldbewirtschaftung in jedem Terrain.
Die DLG-Waldtage 2015 werden von der DLG in enger Zusammenarbeit mit dem Forstamt Brilon, dem Forstunternehmerverband Nordrhein-Westfalen sowie dem länderübergreifenden, beratenden DLG-Ausschuss für Forstwirtschaft veranstaltet. Fachpartner ist die RWZ, die sich in diesem Rahmen mit einem Dienstleistungspaket „vom Wald zum Werk“ vorstellt. „Wir bieten alles aus einer Hand an“, erläutert Olaf Kohnert, Leiter des Geschäftsbereichs Holz. „Wir verfügen über die Technik für die Holzernte und wir verladen, transportieren und vermarkten das Holz. Wenn Kunden nicht selbst Hand anlegen wollen, brauchen sie uns einfach nur anzurufen. Wir liefern sozusagen ein Rundum-Sorglos-Paket.“ Als Partner der Waldeigentümer fungieren der Hessische Waldbesitzerverband und der Waldbesitzerverband für Rheinland-Pfalz.
Darüber hinaus steht ein umfangreiches Fachprogramm bevor, das unter der Federführung des Forstamtes Brilon unter dem 11. Briloner Waldsymposium ein Highlight zu werden verspricht. Mehrere Foren zu aktuellen Kernthemen der Waldbewirtschaftung bilden das fachliche Herzstück der Veranstaltung (s. Kasten).
ForenProgramm 29. Mai 2015
Programm 30. Mai 2015
Bei den Specials werden Maschinen im Einsatz gezeigt
Das Special „Forstpraxis live: Brennholzautomaten im Vergleich“ nimmt eine der wichtigsten Maschinengruppen der Brennholzproduktion unter die Lupe: Die Sägespaltautomaten. Hier werden mehrmals täglich Vorführungen von fünf Brennholzautomaten der 36 cm-Klasse der Hersteller Posch, Palax, BGU, Tajfun und Hakki Pilke stattfinden. Basis für die Vorführungen sind die Ergebnisse eines Vergleichstests, der im Februar 2015 stattgefunden hat.
Das Special „Professionelle Holzernte durch zertifizierte Forstunternehmer“ wird vom Forstunternehmer Verband Nordrhein-Westfalen präsentiert. Zertifizierte Mitgliedsbetriebe zeigen auf einer über zehn Hektar großen Durchforstungsfläche aktuelle Technik und Verfahren zur Holzernte im praktischen Einsatz. Dabei werden auf einer Vorführfläche Holzernteketten verschiedener Systeme und Maschinen vorgestellt. Damit können sich die Besucher der DLG-Waldtage 2015 ein einzigartiges Bild von der modernen Holzernte und von der Arbeit zertifizierter Forstunternehmer verschaffen.
Im Rahmen des Specials „Sicherheit und Unfallschutz“ können sich die Besucher über Unfallschwerpunkte bei der Waldarbeit, Schulungsangebote, Wirkungsweise von Unfallschutzkleidung sowie über aktuelle Entwicklungen und Trends bei neuer Schutzkleidung informieren. So wird an einem Spannungssimulator fachkundiges Personal der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Schnitttechniken für Holz unter Spannung demonstrieren und so wertvolle Hinweise zur sicheren Vorgehensweise bei der herausfordernden Aufarbeitung von Sturmholz geben. Darüber hinaus wird mit einem Windenprüfstand über die Gefahren von veralteten Winden informiert. Zum Thema Schnittschutz wird Prof. Dr. Dirk Wolff von der Hochschule Rottenburg mit einem Prüfstand für Schnittschutzkleidung vor Ort sein und die Wirkungsweise mit Hilfe einer Hochgeschwindigkeitskamera demonstrieren.
Das Special „Bestandesbegründung“ ist für Waldbesitzer, waldbesitzende Kommunen, Forstunternehmen und Weihnachtsbaumplantagenbetreiber essenziell. Grund genug für die DLG, dem Thema auf ihren Waldtagen mit einem Special Rechnung zu tragen. In diesem Special können sich die Besucher gezielt über verschiedenes Saat- und Pflanzmaterial sowie über Pflanzverfahren informieren. Auf einer „Kyrillfläche“ zeigen Unternehmen verschiedene Pflanzverfahren für die unterschiedlichsten Pflanzensortimente und stellen dabei die jeweiligen Besonderheiten anschaulich dar. Weiterführende Maßnahmen, wie Einzel- oder Gruppenschutz, werden im Special ebenfalls vertieft. Auch hierzu sind Vorführungen von verschiedenen Kulturpflegewerkzeugen und -maßnahmen geplant.
Auch Jagd und Wild kommen nicht zu kurz
Rabatt für Mitglieder des BauernverbandesBauernverbandsmitglieder erhalten auf den Eintrittspreis von regulär 12 Euro für die Tageskarten gegen Vorlage ihrer Mitgliedskarte einen Rabatt und zahlen lediglich 8 Euro.
Mit dem Special „Jagd und Wildschadensverhütung“ schaffen die DLG und der Deutsche Jagdverband (DJV) einen attraktiven Treffpunkt für alle Jagdinteressierten. Neben Produkten und Einrichtungen zur Prävention von Wildschäden werden hier verschiedene Jagdeinrichtungen, ein interessantes Angebot sonstigen Revierbedarfs sowie Jagdausstatter zu finden sein. Anhand eines eigens hierfür angelegten Wildackers kann sich der Fachbesucher über revierverbessernde Maßnahmen informieren.
Ergänzend wird der DJV am Samstag, 30. Mai, um 10 Uhr, ein Forum im Rahmen des traditionellen Briloner Waldsymposiums bestreiten. Es steht unter dem Thema „Wald und Wild – Ein Leitfaden für die Praxis“. Dieser Praxisleitfaden wurde vom DJV und vom Deutschen Forstwirtschaftsrat (DFWR) gemeinsam entwickelt und versteht sich als Empfehlung für Jäger, Förster und Waldbesitzer. Ziel ist, einige einfach anwendbare Richtlinien und Bewertungsmaßstäbe für einen fairen Ausgleich zwischen den berechtigten Interessen der Nutzergruppen und den Lebensraumansprüchen frei lebender Tiere zu entwickeln.
Der Praxisleitfaden versteht sich als Instrument zur Konfliktentschärfung und soll Möglichkeiten zur außergerichtlichen Einigung aufzeigen, ohne die gesetzlichen Vorgaben zur Wildschadensbewertung zu unterlaufen. Im ersten Vortrag des Fachforums stellt Michael Duhr vom Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung (MIL) Grundzüge der „DFWR-Konvention zur Bewertung von Wildschäden im Wald“ vor. Diese ist Basis des Bewertungsverfahrens im Praxisleitfaden. In einem weiteren Vortrag widmet sich Dr. Norbert Möhlenbruch vom Landesjagdverband NRW dem Thema „Waldbauliche und jagdliche Empfehlungen zur Wildschadensprävention“.
dlg/LW – LW 20/2015