Das Grünland passt sich an die Bewirtschaftung an. Wie sich Düngung, Weidegang und Schnitt auf dessen Zusammensetzung auswirken und wie Rotkleenachsaaten für nutzungselastische Grünlandbestände sorgen, erläutert Angela Mögel vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen, Fachgebiet Beratungsteam Tierhaltung, Griesheim.
Die Bestandeszusammensetzung und damit auch der Nährstoffbedarf des Dauergrünlands wird wesentlich von der Nutzung beeinflusst. So fördert eine hohe Nutzungsintensität beispielsweise den Weißkleeanteil im Bestand, da Weißklee ausreichend Licht benötigt, um sich flächendeckend zu etablieren. Allerdings ist auch wissenschaftlich untersucht und bewiesen, dass sich die Nährstoffverfügbarkeit (Vergleich ökologische/konventionelle Bewirtschaftung) auf die Pflanzenzusammensetzung auswirkt. Ergebnisse einer Studie zum Vergleich beider Wirtschaftsformen auf die Zusammensetzung des Dauergrünlands zeigen zur Artenzusammensetzung Folgedes:
Konventionelles Grünland:
Ökologisch:
Das Grünland passt sich an die Bewirtschaftung an. So sind kurzfristige Änderungen von Nachteil. Dazu gehört auch einen konventionell intensiv geführten Grünlandbestand unter Bedarf zu düngen.
Düngung zum ersten Schnitt
Die N-Verfügbarkeit der organischen Düngung ist temperatur- und wasserabhängig, denn organisch gebundener Stickstoff benötigt Bodenwärme zur Umsetzung und in der Folge für die Pflanzenverfügbarkeit. Der erste Aufwuchs ist gräserbetont und benötigt bereits zu Vegetationsbeginn im März entsprechend Stickstoff. Der Rohproteingehalt im ersten Aufwuchs wird durch die Höhe des pflanzenverfügbaren Stickstoffs und Schwefels sowie den Schnittzeitpunkt beeinflusst. Mineralischer Dünger liefert schnellverfügbaren Stickstoff und auch Schwefel.
Kombination organischer und mineralischer Dünger
Klee benötigt Wärme und liefert erst in den Folgeaufwüchsen durch seine Knöllchenbakterien Stickstoff; optimale pH-Werte sowie ausreichende Phosphor- und Kaliversorgung maximieren die Assimilationsleistung der Leguminose (3 bis 5kg N/ha/Jahr je Prozent-Anteil im Bestand). Für intensiv genutztes, konventionelles Grünland ist die Kombination von organischen und mineralischen (Voll-) Düngern zum ersten Schnitt am wirkungsvollsten. Gute Rohproteingehalte und hohe TM-Erträge zum 1. Schnitt liefern etwa 20 m³/ha Gülle (2 kg Ammonium-N) plus 30 kg N/P/K mineralisch/ha; zusätzlich sollten idealerweise noch 10 bis 15 kg S/ha fallen.
Rotkleenachsaat spart N-Dünger
Eine Möglichkeit zukünftiger Düngereinsparung bietet auch die Nachsaat von Rotklee, und zwar frühestens nach dem 1. Schnitt. Dabei ist zu beachten, dass durch Bodenproben pH-Wert sowie die P- und K-Versorgung überprüft werden. Eine Rotkleenachsaat (Mai bis August) benötigt außerdem eine ausreichende Bodentemperatur. Sie sollte nach einer Nutzung durchgeführt werden, auf die keine Gülle folgt (Nachsaat ist auch nach 3. Schnitt möglich). Die Saat kann mit dem Striegel vorgenommen und anschließend gewalzt werden. Zu empfehlen sind 10 bis 15 kg/ha der ausdauernden Sorten Milvus, Merula und Columba.