Bei jedem Menschen ist die Fähigkeit, mit Krisen umzugehen, unterschiedlich ausgeprägt. Während der eine persönliche Schicksalsschläge oder Krisen scheinbar problemlos wegsteckt – und mancher sogar daraus noch gestärkt hervorgeht –, berappeln sich andere nur mühsam oder auch gar nicht. Verhaltensforscher haben für die Stehaufmännchen-Mentalität einen Namen: Resilienz. Gemeint ist damit die Fähigkeit, sich nach individuell empfundenen Krisensituationen aus eigener Kraft wieder ins Gleichgewicht bringen zu können. Die seelische und körperliche Widerstandsfähigkeit wird dadurch gestärkt. Sieben Faktoren helfen laut Resilienzexperten, die individuelle Krisenfestigkeit hinzukriegen: Man benötigt eine optimistische Lebenseinstellung und sollte es schaffen, die Krise als solche zu akzeptieren. Außerdem sucht man selbst nach Lösungen, verlässt die Opferrolle, übernimmt Verantwortung, bildet Netzwerke und plant die Zukunft.
Das allein reicht allerdings nicht für eine gesteigerte Widerstandskraft aus. Auch die Persönlichkeit des betroffenen Menschen selbst bedingt, wie man mit einer Krise umgeht. Sich mit anderen zu vergleichen, bringt hier gar nichts, sondern provoziert gegebenenfalls nur noch mehr Stress. Wer indes nach einem persönlichen oder beruflichen Rückschlag permanent in einer Abseitsfalle ausharrt, steht sich selbst im Weg, die innere Balance wiederzufinden.
Doch nach einer Krise wieder nach vorn zu schauen und aktiv zu werden, ist leichter gesagt als getan. Schließlich machen Krisen Stress und auch Angst. Sich das einzugestehen, ist für den Umgang mit der kritischen Lebenssituation immens wichtig. Ob man es dann schafft, aus eigener Kraft wieder auf die Beine zu kommen oder ob man Hilfe annimmt, ist dabei vollkommen egal. Nur noch so viel: Hilfe anzunehmen, ist auch eine Stärke. Mehr zum Umgang mit Krisen lesen Sie in Hof & Familie.
Stephanie Lehmkühler