Nach einer vielfältigen Fachbefragung am Nachmittag und einem spannenden Wahlabend im Wormser in Worms hat die 29-köpfige Jury gewählt. 75. Rheinhessische Weinkönigin ist Kathrin Knierim aus Osthofen. Als Rheinhessische Weinprinzessinnen stehen ihr Charlotte Dürk aus Bingen-Dromersheim und Jil Kleber aus Dorn-Dürkheim zur Seite.
Die Wahl der 75. Rheinhessischen Weinmajestäten fand im Kultur- und Veranstaltungszentrum „Das Wormser“ in Worms statt. Mittags mussten sich die drei Kandidatinnen der Fachbefragung stellen. Dabei waren weinbauliche und kellerwirtschaftliche Fragen zu beantworten. Auch Tipps für einen Ausflug in Rheinhessen wurden erbeten. Gefürchtet ist immer die Frage auf Englisch, aber auch diese Hürde wurde gemeistert. Das Vorstellen und sensorische Beschreiben ihres momentanen Lieblingsweins machte den Bewerberinnen sichtlich Spaß.
Weinbaukompetenz und ehrenamtliches Engagement
Kathrin Knierim verbrachte ein Jahr in einem Weingut in Kanada und studierte dann Weinbau und Oenologie in Geisenheim. Seit ihrem Abschluss arbeitet sie als Außendienstmitarbeiterin einer Pfälzer Flaschengroßhandlung. Die 26-Jährige aus Osthofen ist Vorsitzende der Landjugend Monzernheim, engagiert sich für Frauen-Handball und ist zudem politisch aktiv im Stadtrat Osthofen und im Rat der Verbandsgemeinde Wonnegau. Als Weinkönigin will sie überall in Deutschland Fans für die Weine ihrer Heimat gewinnen – besonders in der jungen Generation.
Charlotte Dürk hat als Eisweinprinzessin ihrer Heimatgemeinde Bingen-Dromersheim bereits Erfahrungen im royalen Amt gesammelt. Die 22-jährige Industriekauffrau bei einem Weinhandelsunternehmen begeisterte mit einem von ihr präsentierten Video zur Frage „Warum soll ich nach Rheinhessen kommen?“ Sie antwortet mit einer wunderbaren Liebeserklärung an ihre Heimat und den Wein. Charlotte Dürk ist verwurzelt in ihrer Heimat, engagiert sich für Kirchenmusik und in der Kirche.
Auch Jil Kleber aus Dorn-Dürkheim hat in Geisenheim Weinbau und Oenologie studiert und steigt nun in den elterlichen Betrieb ein. Die 25-Jährige spielt Klarinette, tanzt in einer Showtanzgruppe und ist Mitglied im Vorstand der Feuerwehrkapelle.
Mit Bühnenpräsenz und Charme punkten
Am Abend galt es vor großem Publikum mit Schlagfertigkeit, Charme und Bühnenpräsenz zu punkten. Der Moderator Tobias Bieker startete den abwechslungsreichen Wahlabend mit Gesprächen, die Einblicke in das Leben der Kandidatinnen gaben. Sie stellten dem Publikum ihre selbstgedrehten „Wir sind Rheinhessen“-Videos vor und zeigten den Gästen Highlights aus ihrer „Queenie-Tour“ – einem Trip zu Weingütern in der Region. Außerdem mussten die Kandidatinnen einen Wein fachlich verkosten.
Sehr amüsant waren Fake News, versteckt in skurrilen Video-Nachrichten aus Rheinhessen, die von den Kandidaten alle entlarvt wurden. Bei „Was bin ich?“ galt es durch Raten die Berufe herauszufinden von Carolin Hochgesand (Weinspedition), Eva Wenke (Weinstoffe mit Rebsorten-Design) und Henriette Crüwell (Pröpstin von Rheinhessen).
Fast 500 Termine mit Herzblut für Rheinhessen
Stefan Braunewell, Vorsitzender Rheinhessenwein, dankte den scheidenden Weinmajestäten für ihren leidenschaftlichen Einsatz für Rheinhessen. Laura Schlösser aus Ingelheim, Levin McKenzie aus Wackernheim und Katja Klemmer aus Westhofen verabschiedeten sich mit einem unterhaltsamen Rückblick auf ihre insgesamt 496 Termine. Das Publikum dankte stehend mit langanhaltendem Applaus.
Levin McKenzie, der erste Weinkönig eines deutschen Anbaugebietes, vertritt Rheinhessen bei der Wahl der Deutschen Weinmajestät und geht locker in den Wettbewerb. „Wer es am besten macht, soll gewinnen, ganz gleich aus welcher Region. Der deutsche Weinbau braucht jetzt Kompetenz und engagiertes Marketing, dass Lebensfreude im Glas nach außen präsentiert“, so McKenzie.
Lisa Gehrig vom Energieversorger „Rheinhessische“, die das Auto der Rheinhessischen Weinkönigin sponsert, übergab den Autoschlüssel an die frischgekrönte Kathrin Knierim.
bs – LW 38/2025