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Fast alle Rinder zugeschlagen bei der Zuchtviehauktion in Fließem

Hornlos und rotbunt ist gefragt bei Bullen

Die Zuchtrinder-Versteigerung der Rinder-Union West eG Donnerstag vergangener Woche im Vermarktungszentrum in Fließem verlief erwartungsgemäß anders als die letzten Monate. Das Kaufinteresse war definitiv da, doch die Kaufinteressenten gaben ihre Gebote zögernd ab und waren nicht bereit, jeden Preis zu zahlen. Viele Kunden aus Belgien, Süddeutschland und der Heimatregion waren angereist, um ihren Bedarf zu decken. Am Ende konnten fast alle Rinder zugeschlagen werden. Bei den Deckbullen blieb ein Überstand. Die „Freilaufende Vermarktung“ findet immer mehr Zuspruch und funktionierte reibungslos.

Der Zuchtbetrieb Saur aus Monreal hatte eine rotbunte Solitair P-Tochter im Angebot, sie wird zukünftig im Kreis Oberberg ihre Leistung ermelken – Junior Jakob Saur ist zurecht stolz auf diese Holsteinfärse. Foto: Grebener

Zum Tageshöchstpreis von 2 500 Euro ersteigerte ein Milchviehhalter aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm den komplettesten Bullen der Auktion. Die Seidenfaden GbR aus Mechernich bot einen rotbunten, hornlosen Bullen an, der mit einem gRZG von 150 in allen Merkmalen zu gefallen wusste. McDonald x Solitair x Rusty-Red, eine interessante Väterfolge mit Eiweißwerten von fast 3,8 Prozent im Kuhstamm. Der Zuchtbetrieb Stefan Marxen, Dingdorf, folgte preislich mit 2 200 Euro für seinen Spoiler P-Sohn: ebenfalls rotbunt und hornlos. Die hoch bewerteten Mütter von Moment PP und Apoll P haben Leistungen von über 12 000 kg Milch mit 3,7 Prozent Eiweiß produziert. Ein Käufer aus Birkenfeld erhielt den Zuschlag. Der dritte rotbunte hornlose, ein Louis P-Sohn der Seidenfaden GbR, wechselt für 2 000 Euro nach Bitburg-Prüm.

Preisspitze zum Schluss

Nicht zum ersten Mal blieb die Spannung bei den Holsteinfärsen in Fließem bis zum Schluss. Mit der Katalognummer 105, war es bei dieser Auktion die jüngste Färse. RUWGenomiX Global ist der Vater dieses Top-Rindes aus dem Stall von der Peter Meutes GbR aus Rommersheim. Mit 23 Monaten gekalbt, bereits 37 kg Milch und ein Stammbaum mir sehr hohen Leistungen, langlebig und hoch eingestuft. Nach einem flotten Schlagabtausch der Gebote fiel der Hammer des Auktionators bei 2 600 Euro für einen belgischen Züchter. 2 500 Euro erlöste die Seidenfaden GbR für eine elegante, euterstarke Helix-Tochter, die bereits mit 41 kg Milch am Start ist. Im Background eine sehr gut bewertete Familie mit Leistungen jenseits der 14 000 kg Milch. Sie reist ins Saarland. Zum selben Zuschlagspreis wechselt eine RUW GenomiX Mannish-Tochter von Peter Meutes nach Belgien. Wiederum hornlos und rotbunt, aus der Kuhfamilie der Ausnahme Kuh Carla EX 95.

Schicke Rinder aus den Betrieben Struben und Saur

Zwei schicke, leistungs- und exterieurstarke Rinder verließen den Ring mit 2 400 Euro. Stefan Struben aus Dahlem mit seiner Apps-Tochter SSM Darling, die ein Züchter aus dem Kreis Birkenfeld ersteigerte und die Milchhof Saur GmbH&Co.KG. Diese rotbunte Solitair P-Tochter der Familie Saur aus Monreal wird zukünftig im Kreis Oberberg ihre Leistung ermelken. Alle genannten Holsteinfärsen haben jung gekalbt, eine hohe Einsatzleistung und sind eher im mittleren Rahmen. Viele Kunden achten auch konsequent auf klare Fundamente und robotertauglicher Strichplazierung.

Nächste Auktion findet am 17. August statt

Die nächste Zuchtviehauktion der Rinder-Union West eG findet am 17. August 2023 statt. Anmeldungen bis Montag, dem 31. Juli an das RUW-Regionalzentrum in Fließem unter  06569/9690-0, Fax 06569/9690-99.

E-Mail: MMertes@ruweg.de, Website: www.ruweg.de.

Gerd Grebener – LW 29/2023