Rheinhessen feierte im letzten Jahr seinen 200. Geburtstag und will diesen Schwung mitnehmen ins neue Jahr. Denn das Jubiläum soll kein Strohfeuer gewesen sein. Nach der Wirkung nach innen, der Identitätsstiftung, soll nun eine Wirkung nach außen folgen. Peter E. Eckes, Vorsitzender Rheinhessen Marketing, hatte zur Auftaktveranstatung in die Mensa der Alzeyer Gymnasien eingeladen, denn die Image- und Identitätskampagne für die Region soll weitergehen.
Eckes blickte zurück: Noch nie gab es für die Region eine solche Marketingkampagne, der sich alle Bereiche des öffentlichen Lebens angeschlossen haben. 14 Verbandsgemeinden mit den 136 Ortsgemeinden hatten das ganze Jahr Veranstaltungen organisiert. Auch die Städte mit ihren rund 40 Stadtteilen, hatten in einer einmaligen Kooperationsfreude gehandelt. Die Wirtschaft, ihre Kammern und Organisationen hatten sich engagiert – und zwar als Akteure und/oder als Sponsoren. Die Kirchen machten mit, Museen, die vielen Vereine, kulturellen Institutionen und Initiativen. Alle über 600 000 Rheinhessen waren ein ganzes Jahr lang auf den Beinen, um den 200. Geburtstag zu feiern.
Weitere Botschafter für Rheinhessen gewonnen
Rund 200 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sind der Einladung von Rheinhessen Marketing gefolgt, um zu erfahren, welche Ideen und Themen für die Rheinhessen-Agenda 2017 bis 2020 entwickelt wurden. Im Jubiläumsjahr 2016 haben die Rheinhessen gezeigt, was gemeinsam bewegt werden kann. „Rheinhessen. Ganz schön anders“ – dieses Motto bleibt, neue Motive ersetzen oder ergänzen die bisherigen plakativen Motive. Die Riege der Botschafter der Region wird erweitert: Neben den bisherigen Botschaftern Anja Gockel, Udo van Kampen, Lars Reichow, Engelbert Günster, Hans-Jörg Friese, Harald Strutz, Philipp Wittmann, Katrin Schultheis und Sandra Sprinkmeier zählen ab jetzt zwei renommierte Kulturschaffende zum Kreis der Rheinhessen-Werber: Markus Müller, Intendant des Staatstheaters Mainz sowie Winzer und Krimi-Autor Andreas Wagner aus Essenheim.
Rheinhessen-Marketing braucht weitere Mitglieder
Günter Reichart, Vorstand Rheinhessen Marketing und als Vorstand der EWR AG auch überzeugter Sponsor, beklagt, dass es zu wenige finanzielle Mitstreiter gibt. Der Aufruf „200 Jahre – 200 Euro für Rheinhessen sei verhallt“. Wenn es für 2017 gelänge, die über 45 000 in Rheinhessen beheimateten Firmen für einen monetären Beitrag für ihre Region zu gewinnen, könnte durch die Wirtschaft viel bewegt werden. „Von einer Popularisierung der Standortmarke Rheinhessen würden alle profitieren.“
Es wurden zwei Projekte des Jubiläumsjahres vorgestellt: die „Straße der Geschichte“ in Essenheim sowie das „Schaufensterprojekt“ der Gruppe impuls(e). Dr. Kai-Michael Uwe Sprenger stellte die interaktive Zeitleiste „Rheinhessen Timeline“ (Arbeitstitel) vor, ein Projekt des Instituts für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz (IGL). Unter www.regionalgeschichte.net/Rheinhessen ist eine Chronik zur 200-jährigen Geschichte abrufbar.
Musikalische Akzente setzten die „Bembelsänger“, die im südlichen Rheinhessen seit Jahren Kultstatus besitzen, bevor die Veranstaltung kulinarisch ausklang.
bs – LW 11/2017