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75 Jahre im Auftrag der Milchwirtschaft

Jubiläum der Milag im Südwesten Deutschlands

Im Juni 2024 feiert die Milchwirtschaftliche Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz-Saar (Milag) ihr 75-jähriges Jubiläum. Viel hat sich verändert in dieser Zeit, aber das Ziel und der Auftrag der Milag sind immer gleich geblieben: Den Menschen Milch und Milchprodukte in all ihren Facetten näher zu bringen und alle zu unterstützen, die bei der Produktion und Weiterverarbeitung von Milch beteiligt sind.

So wie der Milchverbrauch veränderte sich auch die Milchwerbung im Laufe der Zeit. Dies zeigen die Beispielbilder aus den Jahren 1958, 1998 und 2017 (von oben nach unten). Foto: Milag

Die Milag wurde am im Juni 1949 unter dem Namen „Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Pfälzischer Molkereien und Käsereien“ gegründet. 1953 wurde sie in „Milchwirtschaftliche Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz“ umbenannt – erst im August 2020 erhielt die Milag auch die Zuständigkeit über das Milchgeschehen im Saarland. Die Milag begleitet also die Milch im Südwesten Deutschlands seit vielen Jahrzehnten.

Ein Strukturwandel ist deutlich zu erkennen

Der Strukturwandel ist über die Jahrzehnte hinweg deutlich zu erkennen: Während 1950 noch 81 eher kleine bis mittlere Molkereien in Rheinland-Pfalz tätig waren, sind es 2024 nur noch 2 große Molkereien – obwohl immer mehr Hofmolkereien mit einer kleinen Produktpalette dazu kommen. Auf insgesamt 3 983 Betrieben mit einer Gesamtkuhzahl von 366 000 standen in Rheinland-Pfalz im Jahr 1950 durchschnittlich vier bis fünf Kühe in einem Stall. Die durchschnittliche Kuhzahl in einem Betrieb stieg bis September 2023 auf 70 an, die Betriebszahl sank zusammengefasst auf nur noch 1 573 Betriebe in Rheinland-Pfalz und dem Saarland.

Insgesamt sank die Anzahl der Milchkühe bis September 2023 auf weniger als ein Drittel im Vergleich zum Jahr 1950 – nur noch 108 057 Milchkühe zählt man in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Die Arbeitsweise auf den Betrieben und in den milchverarbeitenden Unternehmen hat sich ebenfalls immer angepasst. Technisierung, Digitalisierung, Vorgaben aus der westdeutschen zur gesamtdeutschen zur europäischen Politik sind nur wenige Beispiele von Änderungen, die über diesen Zeitraum von 75 Jahren erfolgten. Auch der Verbrauch von Milchprodukten hat sich verändert. Während in den 50er Jahren vermehrt zu Trinkmilch gegriffen wurde, aßen die Menschen 2023 eher Käse. 1950 lag der deutschlandweite Pro-Kopf-Verbrauch von Trinkmilch (hier statistisch noch zusammengefasst mit Sahne und Buttermilch) bei 111 kg – 2023 bei 46 kg. Der Käseverbrauch stieg im gleichen Zeitraum von knapp 4 kg pro Jahr und Kopf auf 25 kg .

Die Vereinsarbeit ist so vielfältig wie die Milch

Die Milag informiert über moderne Milchviehhaltung, unterschiedliche Milchprodukte und Inhaltsstoffe der Milch. Die Arbeit kann aus Vorträgen, Workshops, Informationsständen oder Social Media Posts bestehen. Die Milchkönigin Rheinland-Pfalz-Saar wird gerne zu Veranstaltungen eingeladen. Sie hält Grußworte und verleiht den Events einen festlichen Rahmen. Die Arbeit ist also so vielfältig wie die Milch selbst.

Die über die Milchumlage finanzierte Milag ist in Vereinsform organisiert. Die Mitgliedsorganisationen bestimmen also die Arbeitsweise. Dazu gehören: Bauernverbände, Molkereien, Lebensmitteleinzelhandel, Verbraucherzentralen, Landwirtschaftskammern und der Landeskontrollverband.Über den Dachverband Gemeinschaft der Milchwirtschaftlichen Landesorganisationen ist die Milag bundesweit mit ihren Schwesterorganisationen vernetzt.

Ziel ist immer das Gleiche: Informationen über Milch und Milchprodukte weiterzugeben.

milag – LW 24/2024