Bearbeitungsstrategien zur Ausfallrapskontrolle

Im Gegensatz zu verschiedenen Unkräutern und Ungräsern haben erntereife Rapssamen keine primäre Keimruhe. Das heißt: Ausfallrapssamen können grundsätzlich zu überwiegendem Anteil wieder direkt nach der Ernte auflaufen.
Allerdings verursacht beispielsweise eine falsche Stoppelbearbeitung eine sogenannte sekundäre Keimruhe. Wesentliche Faktoren zur Ausbildung der sekundären Keimruhe des Samens sind Dunkelheit und Trockenstress. In Untersuchungen konnte nachgewiesen werden, dass Ausfallraps in tiefere Bodenschichten eingearbeitet durch die Ausbildung einer sekundären Keimruhe (Dormanz) mehr als 15 Jahre keimfähig bleiben kann.
Durch einen Lichtreiz, beispielsweise nach einer Bearbeitung, wird dieser Samen wieder zum Leben erweckt. Ausfallraps läuft dann in Folgekulturen auf. Vielfach unbeobachtet vermehren sich an den Ausfallrapspflanzen typische Rapskrankheiten. Daher sollten Rapsstoppeln nur mit Mulcher, Schwerstriegel, Wiesenschleppe oder auch ultraflach arbeitender Geräte bearbeitet werden. Mehr zum Theme ist  in einem Youtube Video unter den Stichwörtern LLH Ackerbauforum, Nacherntemanagement im Ausfallraps, zu erfahren.
Dr. Marco Schneider, LLH