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AK Milchvieh: Kleegrasanbau und Silomaisversuch besichtigt

Auf Sortenempfehlungen achten lohnt sich

Das Sommertreffen des Milchvieharbeitskreises Mittelhessen griff die aktuell drängende Futterknappheit thematisch auf, besichtigte Kleegrasbestände auf Praxisflächen und den Mais-Herbizid-Versuch 2018.

Die Teilnehmer des Milchvieharbeitskreises schauen sich auf dem Betrieb Althaus eine Kleegrasuntersaat nach Ernte der Triticale an. Foto: llh

Die Teilnehmer trafen sich auf dem Kastanienhof von Margot und Dieter Althaus in Birstein. Der Bio-Betrieb melkt 42 Schwarzbunte und baut seit Jahren Kleegras erfolgreich an. Nach einer Begrüßung durch André Peter vom LLH Wetzlar, in der er auch die neue Grünlandberaterin Katharina David vorstellte, wurden einige Praxisflächen angefahren, auf denen Kleegrasuntersaaten, verschiedene Hauptnutzungsjahre und Kleegrasumbruch angesprochen wurden.

Das eiweißreiche Kleegras wird im Frühjahr als Untersaat in Triticale ausgesät. Dabei kommt eine Klee-Luzerne-Gras-Mischung mit einem Leguminosenanteil von circa 50 Prozent zum Einsatz. Anna Techow vom Landwirtschaftszentrum Eichhof verwies an dieser Stelle auf die Sortenempfehlung des LLH. Insbesondere bei mehrjähriger Nutzung könne der Einsatz nicht empfohlener, gegebenenfalls billigerer Sorten am Ende teurer werden.

Einige Untersaaten müssen nachgesät werden

Der Betriebsleiter erklärte, dass er dieses Jahr, aufgrund der anhaltenden Trockenheit, einige Untersaaten mit einer Kombination aus Grünlandsstriegel und pneumatischem Sägerät nachsäen müsse. Nach der Ernte der Deckfrucht folgt eine zweijährige Nutzung des Kleegrases mit drei bis vier Schnitten pro Jahr, wodurch auch der Druck von Wurzelunkräutern auf der Fläche deutlich reduziert werden könne, so der Betriebsleiter.

Der anschließende Umbruch sorge für eine ausreichende Stickstoffversorgung des Dinkels, der als Folgekultur angebaut wird. Umgebrochen wird mit einem Flügelschargrubber, der mit Einebnungsscheiben und einer nachgeführten Sterncracker-Walze ausgestattet ist. Letztere schädige die Wurzeln des Kleegrases so massiv, dass eine einmalige Bearbeitung ausreichen würde.

Große Preisspanne bei Herbizidlösungen

Im zweiten Teil der Veranstaltung stellte Stephan Brand vom LLH Wächtersbach den diesjährigen Herbizidversuch im Mais am Standort Neudorf vor, der auf einer Fläche des Weidenhofes der Familie Müller angelegt wurde. In verschiedenen Varianten wurde geprüft, welche Herbizidlösungen zur Bekämpfung einer breiten Mischverunkrautung am effektivsten und wirtschaftlich sinnvollsten sind. Bemerkenswert war vor allem der Kostenvergleich der einzelnen Varianten. Angesichts der großen Preisspanne sollten Betriebsleiter ihre Pflanzenschutzstrategie unbedingt vorausschauend und in Rücksprache mit der Offizialberatung planen. So lässt sich die Kosteneffizienz des betrieblichen Pflanzenschutzes optimieren.

llh – LW 34/2018