Nach einjähriger Pause war die AnJa, die Messe für Angeln und Jagen, am 16. bis 18. Oktober wieder nach Pirmasens zurückgekehrt. Rund 8 000 Besucher fanden laut Veranstalter den Weg in die Messehallen.
Für vollbesetzte Stühle sorgten die jungen Jägerinnen und Jäger mit ihrer Jagd- und Trachtenmodenschau. Unter der Regie von Renate Bickmann vom Kreisverband Donnersberg im Landesjagdverband führten sie in der Hochzeit der Oktoberfeste das dazu angesagte Lederhosen- und Dirndl-Outfit sowie Funktionskleidung vor. „Ab 100 Euro für das Dirndl und 30 Euro für die Bluse gibt es schon einen echten Klassiker“, erklärte Uwe Blacharowicz, Inhaber von Trachtendandla aus Sünching. „Ist die Schleife der Schürze links gebunden, so ist das Mädel tendenziell frei. Man darf es dann nett ansprechen.“
Ebenfalls auf der Aktionsbühne präsentierte der Landesverband Rheinland-Pfalz/Saarland des Deutschen Falkenordens eine Reihe seltener Greifvögel. Auch die Hundefreunde kamen nicht zu kurz. Züchter jagdlicher Hunderassen erläuterten im Rahmen der Jagdgebrauchshunde-Vorführungen die Vor- uns Nachteile der einzelnen Rassen. Erstmals bei der Fachmesse vertreten war die „Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz“ aus Mainz. Sie stellte das Wiederansiedlungsprojekt „Luchse im Pfälzerwald“ vor. Julian Sandrini vom Projektbüro LIFE Luchs in Trippstadt warb für die insgesamt 20 Pirsch- und Lauerjäger, die ab Frühjahr 2016 über fünf Jahre verteilt in den Karpaten und im Schweizer Jura gefangen und im Biosphärenreservat ausgesetzt werden sollen.
Eine mobile, geschlossene Schlaf- und Jagdkanzel mit 220 Grad freiem Schussfeld hatte die Jagdschule vom Hofgut Linslerhof bei Überherrn mitgebracht. Die „Lava Edition“ von Udo Röck in Bad Saulgau bietet einen Ansitz mit Platz für zwei Personen. Die Höhe der Gewehrauflage beträgt maximal 3,60 Meter. „Die Kanzel lässt sich innerhalb von drei Minuten allein auf- oder abbauen“, sagte Hannah Pütz. Ohne Mehrwertsteuer liegen die Kosten bei 4 195 Euro.
Wunsch-Waffen baut die Werkstatt Kai Hauck und Karl-Georg Weber in Neustadt/Weinstraße. Dabei benutzt der Büchsenmacher und Schäfter ein DWM-System. Laut Artur Hornung, Mitarbeiter in der Pirmasenser Filiale, liegt der Preis für ein Einzelstück bei circa 1 800 bis 2 000 Euro. „Nach oben gibt es aber keine Grenze“, so der Ausbilder bei der Jagdschule Fumbach. Hochwertige Wunsch-Messer konnte man über Maq Messer in Lippstadt bei der Manufaktur Maqson Industries bestellen. Zubehör zum Verarbeiten des Wildes wie Wildkühlschränke von 700 bis 2 500 Euro netto, Zerwirkwerkzeuge und Vakuumiergeräte stellte die Firma Mark aus Iserlohn aus.
Die mittlerweile in den Oktober verlegte Fachausstellung „AnJa“ zog auch bei der 13. Auflage zahlreiche interessierte Besucher in Sachen Angeln, Jagen und Natur an. Auf einer Fläche von 6 000 Quadratmeter präsentierten sich 75 Aussteller. Darunter auch die ideellen Partner der Veranstaltung: der Landesfischereiverband, Landesjagdverband Rheinland-Pfalz und die Landesforsten Rheinland-Pfalz sowie der Regionalverband des Deutschen Falkenordens. Der Landesfischereiverband nutzte die Messe, um auf die Probleme der Angelfischerei in Rheinland-Pfalz hinzuweisen. So sind nach Ansicht des Präsidenten Heinz Günster die Maßnahmen der Durchgängigkeit der Gewässer, wie es die EU-Rahmenrichtlinie vorsieht, noch lange nicht zufriedenstellend umgesetzt. Als Neuheit für die Petrijünger stellte der Verband die App-Version des Angelführers Rheinland-Pfalz vor.
Dressler – LW 44/2015