Aus der Region | LW HEUTE

Anna Antonia Cölsch ist 87. Pfälzische Weinkönigin

Die Pfalz freut sich über ihre Weinkönigin

Nach einem spannenden Wahlabend im Neustadter Saalbau ist Anna Antonia Cölsch aus Deidesheim zur 87. Pfälzischen Weinkönigin gewählt worden. Boris Kranz und Yvonne Libelli, Vorsitzende von Pfalzwein e.V., verkündeten das Ergebnis der Wahl vor stimmungsvoller Kulisse mit lautstarken Fanclubs. Zusammen mit der Pfälzischen Weinprinzessin Susanna Singer aus Edenkoben bildet Cölsch das TeamPfalz 2025/2026.

Die 87. Pfälzische Weinkönigin Anna Antonia Cölsch (li.) aus Deidesheim strahlte mit der neuen Pfälzischen Weinprinzessin Susanna ­Singer aus Edenkoben um die Wette. Foto: Andrea Kerth

Die gut 60 Jurorinnen und Juroren aus der Weinbranche, Bundes-, Landes- und Regional-Politik sowie Presse hatten keine leichte Wahl. Denn die beiden Kandidatinnen bewiesen während des Abends viel Fachwissen über die Pfalz und die Welt des Weins. In einem Video folgten die Kandidatinnen dem Weg des Pfälzer Eichenholzes von der Daube aus der Daubenhauerei der Gebrüder Müller-Schick in Mölschbach bis zum Fass in der Fassmanufaktur von Ralf Mattern.

Vom Winzersekt bis zu den Piwi-Sorten

Wissenswertes rund um den Holzeinsatz im Keller stellten Anna Antonia Cölsch und Susanna Singer im Gespräch mit Theo Basler im Keller der Wachtenburg Winzer eG und mit Frank Spiegel beim Weingut Ellermann-Spiegel vor.

Die Fachfragen stellten Weinhoheit Manuel Reuther und Weinprinzessin Lara Karr zusammen mit Sommelière Jennifer Henne-Bartz. Anna Antonia Cölsch würde bei einer Auslandsreise in jedem Fall auf die Vielfalt des Rieslings setzen, um mit der wichtigsten Sorte der Pfalz polnische Sommeliers von Pfälzer Weinen zu überzeugen. Gekonnt und auch für Weinkunden gut verständlich erklärte sie, was Piwis sind und warum Cabernet Blanc, Solaris und Co. eine Chance für den Weinbau der Zukunft sind. Auf Englisch wollte Weinkönigin Denise Stripf dann Tipps für den Wellness-Aufenthalt eines amerikanischen Paars: Hier empfahl Anna Antonia Cölsch in fließendem Englisch einen Thermenbesuch in Bad Bergzabern oder Bad Dürkheim, Wandern im Pfälzer Wald und natürlich eine der zahllosen Vinotheken der Pfalz zu besuchen.

Auch Susanna Singer setzt auf den Riesling, um ausländische Fachleute von Pfälzer Weinen zu überzeugen: „Denn der Riesling ist der Star bei uns in Pfalz und nicht umsonst unsere wichtigste Rebsorte.“ Bei der Blindprobe erriet Singer nach einer gekonnten Weinansprache dann auch direkt den 2024er Riesling vom Weingut Heinrich Spindler in Forst. Auch Anna Antonia Cölsch beschrieb im Gespräch mit Sommelier Marco Gulino den Wein in ihrem Glas treffend als „elegant, auffallend cremig, mit Noten von Aprikose“ und erkannte den 2024er Weißburgunder des Weinguts Stefan Mayer aus Rhodt. Beide Kandidatinnen zeigten aber auch abwechselnd bei einem Statement mit Blick auf die aktuelle Krise der Weinbranche, mit welcher Passion sie sich für den Pfälzer Wein einsetzen wollen.

Die Krone geht in den Landkreis Bad Dürkheim

Die neue Pfälzische Weinkönigin Anna Antonia Cölsch ist 20 Jahre alt, hat ihre Begeisterung für den Wein schon im Kinderwingert entdeckt, durch Praktika bei Weingütern vertieft und studiert jetzt Internationale Weinwirtschaft an der Hochschule Geisenheim University. Nebenbei arbeitet sie in der Vinothek von Bassermann-Jordan. Die neue Pfälzische Weinprinzessin Susanna Singer ist 32 Jahre alt und arbeitet nach dem Studium Soziale Arbeit bei der Betreuungsbehörde Landau. „Authentisch, mit viel Lebensfreude und einem Gespür für junge Themen“ will sie die Pfalz erlebbar machen. Dabei ist ihr der moderate Weinkonsum besonders wichtig.

Spannendes Jahr für den Weinadel 2024/2025

Die Pfälzische Weinkönigin Denise Stripf, Weinprinzessin Lara Karr und Weinhoheit Manuel Reuther verabschiedeten sich nach einem bewegten Amtsjahr. Denise Stripf war erst am Wahltag aus den USA zurückgekommen, wo sie in der Deutschen Botschaft in Washington 3 000 Leuten den Pfälzer Wein näherbrachte: „Ob großer Rahmen oder kleine Bühne – jeder Termin war auf seine Weise großartig.“ Vor allem die Anlässe, bei denen das Team Pfalz zusammen unterwegs war. Manuel Reuther erklärte als erster Mann im Team Pfalz: „Ich hatte einen holprigen Start, aber je mehr Termine ich hatte, desto mehr haben die Leute gemerkt „der hat Lust auf die Sache“ und dann wurd“s immer besser, gerade in den letzten Monaten.“

ak – LW 41/2025