Unterhält man sich mit Betriebsleitern erfolgreicher Haupterwerbsbetriebe, so beklagen diese sich in der Regel nicht über ihre erzielten Unternehmergewinne. Vielmehr sind es die ständig mit den Betriebsgrößen wachsenden arbeitswirtschaftlichen Anforderungen, die Sorgen bereiten. Ein Teil der Mehrbelastungen kann aufgefangen werden durch Auslagerung von Arbeitsverfahren an Dritte, zum Beispiel Lohnunternehmer, oder auch durch die Automatisierung. Dennoch kommen wachsende Betriebe auf Dauer nicht umhin, Fremdarbeitskräfte zu beschäftigen. Doch diese sind schwierig für die Landwirtschaft zu finden, berichten viele Betriebsleiter. Die nächste ALB-Fachtagung am 27. November am Landwirtschaftszentrum Eichhof in Bad Hersfeld widmet sich diesem Thema.
Zunächst wird Brigitte Barkhaus, Geschäftsführerin der LBH Steuerberatungsgesellschaft mbH, die rechtlichen und steuerlichen Vorgaben bei der Beschäftigung von Saison- und dauerhaften Fremd-AK im landwirtschaftlichen Betrieb aufzeigen.
Von Handwerksbetrieben lernen
Beim anschließenden Blick über den Tellerrand wird Hans-Wilhelm Saal, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Bad Hersfeld, berichten, mit welchen Maßnahmen Handwerksbetriebe qualifizierte Mitarbeiter finden und an sich binden.
Mitunter können auch bestimmte Arbeiten an Personaldienstleister vergeben werden oder mehrere Betriebe teilen sich eine Fremd-AK. Über ein speziell für die Bedürfnisse im Schwalm-Eder-Kreis entwickeltes Modell wird der Maschinenring-Geschäftsführer Michael Löber berichten.
Veredlungsbetriebe im nordwestdeutschen Raum haben die dauerhafte Schwelle zu Fremdarbeitskräften längst überschritten. Volker Bahrs, Unternehmensberater und Geschäftsführer einer großen Futtermittelfirma aus dem dortigen Raum, wird über die Lösungen, die sich bewährt haben, referieren.
Im Praktikerblock wird die Milchviehhalterin Andrea Rahn-Farr aus der Wetterau vorstellen, wie sie erfolgreich mit Fremdarbeitskräften wirtschaftet. Anschließend wird Andreas Sandhäger vom LLH aufzeigen, wie ein Nebenerwerbsbetrieb durch zwischenbetriebliche Zusammenarbeit mit einem Haupterwerbsbetrieb arbeitseffizient organisiert werden kann. Abschließend wird Klaus Wagner, LLH Eichhof, Hinweise geben, wie in der mitunter sehr arbeitsintensiven Altenteilerpflege Entlastung durch die Beschäftigung von externen Pflegekräften geschaffen werden kann.
Die Fachvorträge beginnen um 9.30 Uhr in der Baulehrschauhalle am Eichhof. Der Eintritt kostet 25 Euro pro Person.
Klaus Wagner, llh – LW 46/2018