Pferde, Rinder, Ziegen, Schafe, Puten, Gänse, Enten, Hühner, Tauben, Kaninchen und ein Hund. Fast 60 bedrohte Haustierrassen wurden am Sonntag von mehr als tausend Besuchern beim Archetag bestaunt. Einige waren sogar in Aktion zu sehen.
Viele Familien mit Kindern nutzten das sonnige Herbstwetter, um bekannte Haustierrasen live zu erleben. Fachkundige Referenten und Züchter erläuterten die Tiere. Ralf Finke stellte die Pferde- und Rinderrassen vor. Arnd Ritter vom Landesbetrieb Landwirtschaft gab Informationen zu Schafen und Ziegen, Christopher Schaake präsentierte die Geflügelrassen. Eine der ältesten und am stärksten gefährdeten Rassen war der Deutsche Großspitz „Mick“ von Theda Dennecke aus Bergfreiheit.
Herdbuchzucht mit seltenen Haustierrassen
Nach dem Gottesdienst mit Pfarrerin Henriette Quapp-Wahl und dem Frankenauer Posaunenchor begrüßte Manuel Steiner, Frankenauer Bürgermeister und Vorsitzender des Archevereins, alle Züchter und Ehrengäste. Staatssekretär Daniel Köfer aus dem Hessischen Landwirtschaftsministerium betonte, dass die Haltung alter Haustierrasen auch zum Erhalt der Kulturlandschaft und von Kulturgut beitrage. Er überreichte eine Geldzuwendung aus Lotto-Mitteln an den Archeverein.
Landtagsabgeordnete Claudia Ravensburg lobte, dass die Tierhalter die Landschaft rund um Frankenau mit Leben füllen und Kindern den Kontakt zu Tieren ermöglichen.
Eine besondere Ehre wurde dem Vorsitzenden des Frankenauer Rassegeflügelzuchtvereins zuteil: Für sein ehrenamtliches Engagement erhielt Michael Schäfer den „Ziegenbock am Bande“. Die Geschäftsführerin der Gesellschaft zur Erhaltung alter Haustierrassen (GEH) Antje Feldmann zeichnete fünf neue Arche-Betriebe aus, die Herdbuchzucht mit seltenen Haustierrassen betreiben: Maren Seifert (Bad Wildungen/Moorschnucken), Thomas Happel (Haina-Mohnhausen/Lux Kaninchen und Marburger Feh-Kaninchen), Weidegemeinschaft Goldbachtal GbR (Frankenberg-Wangershausen/Rotes Höhenvieh), Raoul Kunze (Frankenau-Altenlotheim/Harzziegen und Vorwerkhühner), Ortwin Paulus (Rinder der Rassen Pustertaler Schecken und Tux-Zillertaler).
Frank Seumer – LW 41/2025