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Auswirkungen des Klimawandels auf landwirtschaftliche Erträge

Insgesamt mehr Regen, aber ...

Die Auswirkungen der Klimaveränderungen auf landwirtschaftliche Kulturen verursachen hohe Ertragsschwankungen. Das Zusammenspiel zwischen Boden, Feuchtigkeit, Vegetation, Temperatur, Verdunstung und Regenmengen hat unterschiedliche Auswirkung auf die jeweils angebaute Kultur. Peter Zilles vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Westerwald-Osteifel stellt die Veränderungen anhand der Ertragsstatistiken des Statistischen Bundesamtes dar.

Mais und Raps reagieren teils gegenläufig auf verschiedene Witterungskonstellationen und können daher bei gleichzeitigem Anbau das Risiko des Betriebes streuen. Foto: landpixel

In Deutschland hat sich die Regenmenge in der Zeit von 1881 bis 2019 linear um 66,1 mm erhöht, dies entspricht bei einem langjährigen Mittel (1961 bis 1990) von 789 mm einer Erhöhung um 8,4 Prozent. Die Verteilung der Niederschläge konzentriert sich langjährig eher auf die Wintermonate. Zudem sorgen eine längere Vegetationsphase und eine höhere Temperatur für mehr Verdunstung und einen gesteigerten Wasserbedarf der Kulturen.

Die Gefahr von Dürre steigt schon im April

Die Monate März und April haben im Durchschnitt der Jahre von 1961 bis 1990 56,6mm beziehungsweise 58,3 mm Niederschlag. In der Zeit von 2011 bis 2020 hat sich die Niederschlagsmenge in diesen beiden Monaten auf 42,2 mm beziehungsweise auf 37,0 mm reduziert. Damit steigt die Gefahr von Dürre schon im April und setzt sich durch die höhere Verdunstung in den Sommermonaten fort.

Die Möglichkeiten auf klimabedingte Veränderungen zu reagieren sind für landwirtschaftliche Betriebe sehr eingeschränkt. Die Fruchtfolge wird im Wesentlichen von den Boden-, Klimaverhältnissen und den Kulturerträgen der jeweiligen Region, den Marktgegebenheiten, dem Bedarf an Futtermittel im Betrieb, den gesetzlichen Anbauvorgaben und den arbeitswirtschaftlichen Gegebenheiten im Betrieb bestimmt. Maßnahmen zur effizienteren Wassernutzung beschränken sich zum einen auf eine möglichst frühe Aussaat der Sommerungen, was mit einem höheren Risiko von Frostschäden, Krankheiten und einem zögerlichen Auflaufverhalten verbunden sind. Zum anderen auf eine möglichst reduzierte Bodenbearbeitung, die mit einem erhöhten Aufwand an Herbiziden, Molluskizide und Rodentiziden verbunden ist.

 – LW 52/2020
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