„Es war ein ereignisreiches Jahr mit vielen Herausforderungen“, eröffnete Michael Kopf, Vorsitzender des Beratungsringes Ackerbau Rheinhessen/Pfalz, die Mitgliederversammlung. Im Geschäftsbericht konnte der Leiter des Beratungsringes, Knut Behrens, auch dieses Jahr wieder eine positive Entwicklung des Ringes präsentieren.
Mit dem Eintritt von sieben landwirtschaftlichen Betrieben in 2017 und bereits fünf neuen Betrieben in 2018 berät der Beratungsring derzeit 132 Betriebe mit einer Gesamtfläche von 32 000 ha, dabei unterstützen 22 fördernde Mitglieder die Arbeit. Diese wird neben dem langjährigen Leiter des Ringes, Knut Behrens (Pflanzenbau, Betriebswirtschaft, Coaching), von drei Mitarbeitern in Teilzeit Norbert Rothhaar (Pflanzenschutzberatung), Achim Schröer (Projektberatung, Pflanzenbau- und Pflanzenschutzberatung, Düngeberatung, Hilfe im Antragswesen) und seit dem 1. Juni 2017 auch von Maximilian Stork (Berater in Ausbildung) geleistet.
Viele Gemischtbetriebe im Beratungsring
Die Geschäftsführung des Ringes erfolgt durch den Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer, Jochen Cornelius. Zu den Mitgliedern des Beratungsringes zählen nicht nur Ackerbaubetriebe, sondern auch Gemischtbetriebe mit Weinbau, Milchvieh-, Schweine und Hühnerhaltung sowie Sonderkulturen. Der Tätigkeitsbereich erstreckt sich auf Rheinhessen und die gesamte Pfalz bis an die saarländische Grenze.
Schwerpunkte der Beratung waren im Jahresverlauf zunächst die Pflanzenbau- und Pflanzenschutzberatung mit 44 Gruppenberatungen an wechselnden Standorten und zahlreichen Einzelberatungen. Ergänzt wurden die Feldbegehungen durch die Besichtigung der im Beratungsring angelegten Winterweizen- und Wintergerstensortenversuche.
Nach dem Beschluss der neuen Düngeverordnung im Juni entwickelte der Beratungsring ein Programm zur Düngerbedarfsberechnung, schulte alle Mitgliedsbetriebe in der Anwendung dieses Programmes und machte sie mit der Düngeverordnung vertraut. Im Rahmen der Projektberatung wurde der Schwerpunkt im vergangenen Jahr auf das Resistenzmanagement bei Herbiziden unter Berücksichtigung der Fruchtfolge gelegt.
Mit ackerbaulichen Maßnahmen und der richtigen Wahl der Pflanzenschutzmittel soll der zunehmenden Ausbreitung von Herbizidresistenzen vorgebeugt werden. Als weitere Projekte kamen Pacht- und Bodenmanagement und der eAntrag als Betriebsplanungsinstrument zur Anwendung.
In der Betriebsberatung
werden neben den betriebswirtschaftlichen Fragen wie Pachtpreisberechnungen, Liquiditätsplanungen und Rentabilitätsrechnungen vermehrt auch Beratungen zur Betriebsübergabe, Testament und Notfallvorsorge nachgefragt. Das Angebot reicht bis zur Begleitung von Entwicklungsprozessen und Coaching von Unternehmen und deren Betriebsleiterfamilien.
Alle wichtigen Informationen werden in den 25 Rundschreiben vermittelt, die per E-Mail versandt werden. Aktuelle Beobachtungen, Schadbilder und Terminerinnerungen werden zusätzlich an fast alle Mitglieder per WhatsApp verschickt. „Wir haben eine sehr gute Kommunikationsdisziplin in unserer Gruppe“, lobte Knut Behrens die Mitglieder des Beratungsringes in diesem Zusammenhang. Wichtige Vorträge und Dokumente sind auf der eigenen Webseite den Mitgliedern zugänglich.
Im Jahr 2017 fanden der jährliche Pflanzenschutztag mit hochkarätigen Referenten, vier Veranstaltungen zum E-Antrag, ein Seminar zur Getreidelagerung, zwei Veranstaltungen zur Düngeverordnung, je ein Stammtisch zu Liquiditätsplanung und Applikationstechnik, ein Erfahrungsaustausch zum Thema Kartoffelanbau und die Besichtigung der Firma Lebosol statt.
Die Lehrfahrt 2017 führte die Ringmitglieder nach Oberitalien in die Regionen Mailand, Padua und Südtirol. Die Highlights dieser Exkursion waren der Tagesausflug nach Venedig und der Besuch einer Büffelfarm mit angeschlossener Mozzarellakäserei. Die Exkursion 2018 erfolgte bereits Anfang Februar nach Andalusien.
Dem Geschäftsbericht schlossen sich der Geldbericht und der Haushaltsvoranschlag von Geschäftsführer Jochen Cornelius an. Michael Kopf lobte Berater und Geschäftsführer.
Der diesjährigen Mitgliederversammlung schloss sich ein Vortrag mit dem Titel „Geld sparen beim Düngerstreuen“ von Ulrich Lossie von der Deula Nienburg an.
Aufstellen von Prüfschalen wird sehr gut honoriert
Lossie verdeutlichte auf anschauliche Weise, dass sich mit der günstigsten Maschine im Betrieb, dem Düngerstreuer, bei falscher Einstellung oder mangelhafter Düngerqualität im Laufe einer Betriebsleiterkarriere enorme Verluste aufsummieren. Hingegen gehört das Aufstellen von Prüfschalen zur korrekten Einstellung des Düngerstreuers, gemessen am Erfolg, zu den am besten bezahltesten Tätigkeiten. Die wichtigste Voraussetzung für ein gutes Streubild ist eine ordentliche Düngerqualität. Kornhärte und Körnung müssen stimmen. Ist die Ware verklumpt oder zu Staub zerfallen, sind Streufehler vorprogrammiert. Es folgten praktische Tipps zur Streuereinstellung.
Knut Behrens – LW 12/2018