2013 | Zur Sache | LW HEUTE

Biolandwirtschaft bleibt eine Nische

Die deutsche Biolandwirtschaft wächst. 2012 konnte sie ihre Erlöse auf 1,53 Mrd. Euro steigern, was einem Plus von 12 Prozent entspricht, so Auswertungen der AMI. Vor allem auf die höheren Preise für Obst, Gemüse und Getreide ist dies zurückzuführen. In der Tierhaltung wurde vor allem die Zahl an Bio-Legehennen (plus 17 Prozent auf 3,3 Mio. Tiere) und die Geflügelfleisch-Erzeugung aufgestockt (plus 16 Prozent).

Wie die Bioschweinehaltung weiter vorangebracht werden kann, darüber haben sich vergangene Woche Tierhalter und Berater auf einer Tagung in Schwäbisch Hall ausgetauscht (siehe Beitrag ab Seite 13). Weitere Themen waren Haltungsverfahren sowie der Schlachtschweine- und Futtermarkt.

Vorgestellt wurde auch das Konzept der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall, die neben Biofleisch auch konventionell erzeugtes Fleisch mit Fokus auf die Region vermarktet. 3 500 Schweine pro Woche werden im eigenen Schlachthof in Schwäbisch Hall geschlachtet, davon zehn Prozent Bioware und 30 Prozent aus dem Programm Schwäbisch-Hällisches Qualitätsschweinefleisch mit geschützter geografischer Angabe. Die Erzeu­­ger­ge­meinschaft hat sich ihren Markt geschaffen und beliefert mit ihren Produkten Fachmetzgereien sowie Feinkostabteilungen und Gourmetrestaurants.

Positive Beispiele für die Vermarktung von Bioprodukten gibt es viele, entsprechend auch Chan­cen für Landwirte. Allerdings gibt es auch Beispiele, in denen die Vermarktung von Ökoware schwierig bleibt. Beispiel Rindfleisch: In Hessen muss viel Rindfleisch, das ökologisch erzeugt wird, als konvenionelles Fleisch vermarktet werden. Es fehlen Schlachtstätten, aber auch Vermarktungsmöglichkeiten im ländlichen Raum.

Und nach wie vor sind die Preisaufschläge für Ökoprodukte zu gering, um die höheren Kosten für ökologisch zertifiziertes Futter, Kontrollkosten für die Betriebe und einen höheren Arbeitsaufwand auszugleichen.

Marion Adams – LW /2013