31/2013 Bodenbearbeitung zu Raps | Tipp der Woche | LW HEUTE

Bodenbearbeitung zu Raps

Bei keiner anderen Kultur ist eine gesicherte Herbstentwicklung so wichtig, wie bei Raps. Schwache Rapspflanzen haben von vorne herein ein niedrigeres Ertragspotenzial. Zusätzlich überdauern sie den Winter schlechter. Unterlassene oder falsch durchgeführte Stoppelbearbeitungsmaßnahmen führen zu einem hohen Druck mit Ausfallgetreide und Ungräsern. Besonders wenn Stroh zur Bergung im Schwad abgelegt wird oder ein Mähdrescher ohne Spreuverteiler eingesetzt wird, kommt es vor allem bei pflugloser Bestellung zu einem hohen Konkurrenzdruck für die jungen Rapspflanzen. Eine ganzflächige und flache Bearbeitung mit guter Rückverfestigung oder die nachträgliche Zerkleinerung mit dem Strohmuchler bringen hier die höchsten Auflaufraten an Ausfallgetreide. Mit tieferen Bearbeitungsmaßnahmen sollte Stroh eingemischt und die Krume ausreichend gelockert werden. Nur in einer gut durchlüfteten Krume entwickelt sich der Raps. Ein hoher Anteil an luftführenden Poren ist unerlässlich. Diese entstehen durch eine intensive Regenwurmaktivität oder eine intensiv mischende Bearbeitung. Das kleinkörnige Rapssaatgut benötigt ausreichend Kontakt mit dem Boden für einen zügigen Feldaufgang. Daher darf der Saathorizont nicht zu grob strukturiert sein. Unter trockenen Bedingungen ist das Walzen ratsam. Boden- und Witterungsverhältnisse oder kurze Anbaupausen zwischen der Ernte der Vorfrucht und der Rapsaussaat verleiten in der Praxis zum Verzicht auf einzelne Bodenbearbeitungsgänge. Bei dieser Arbeitsweise steigen die Anforderungen an die Technik und den Betriebsleiter deutlich an. Unter diesen Vorzeichen werden die meisten Fehler bei der Rapsbestellung gemacht. Zu tiefe Lockerung mit anschließender Rückverfestigung bei nassen Bodenverhältnissen oder ein zu langer Abstand zwischen tiefer Lockerung und der Aussaat in trockenen Jahren sind immer wieder Auslöser einer schlechten Wurzelentwicklung. Dr. Marco Schneider, LLH

 – LW /2013