Für den Anbau von Durum sind trockene, warme Reife- und Erntebedingungen Voraussetzung. In Regionen mit geeigneten Witterungsverhältnissen kann der Durumanbau eine interessante Fruchtfolge-Option sein. Über die bundesweiten Sortenversuche berichtet Dr. Gerhard Hartmann, Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau, Sachsen-Anhalt, Bernburg.
Unter geeigneten Reifebedingungen werden Stärke und Eiweiß im Durum-Korn strukturell miteinander verbunden. Ist dieser Prozess optimal verlaufen, sind die Körner sehr hart und spröde und erscheinen beim Aufschneiden glasig. Dieser Reifeprozess ist wiederum stark abhängig von bestimmten äußeren Bedingungen.
Diese eigentlich stressenden Witterungserscheinungen setzen aber eine optimale Wasserversorgung während dieser Zeit voraus. Regen, selbst starke Taubildung während dieser Phase kann dazu führen, dass die Glasigkeit sehr schnell wieder verloren geht oder gar nicht erst ausgebildet wird.
Durum geht nicht überall
Insgesamt sind dies Bedingungen, die nicht überall, erfüllbar sind. Regionen um die Weinanbaugebiete im Süden und Westen Deutschlands oder die Schwarzerdeböden Ostdeutschlands bieten günstige Voraussetzungen und sind bevorzugte Anbaugebiete. Entsprechend klein ist der Anbauumfang. Umfasste die jährliche Anbaufläche allein von Winterweizen in Deutschland in den letzten Jahren etwa 3 Mio. ha, begrenzt sich der Durum-Anbau 2019 auf ganze 32 000 ha. Dennoch ist dies die größte Fläche, seitdem Durum in Deutschland angebaut wird. Weit mehr als die Hälfte der Flächen sind in Sachsen-Anhalt und Thüringen zu finden; weiterhin sind Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern, Saarland und Hessen traditionelle Anbauregionen.
Das mittlere Ertragsniveau der letzten zehn Jahre lag laut Statistischem Bundesamt bei 53,0 dt/ha. Dieser Mittelwert entspricht genau dem langjährigen mittleren Ertrag seit 1991. 2018 wurde mit 45, 8 dt/ha ein sehr schwaches Ertragsniveau erreicht; die zwei ertragreichsten Ernten wurden 2013 mit 61,3 dt/ha und 2014 mit 65,3 dt/ha eingefahren. Ein verlässlicher Zielertrag lässt sich beim Durum, wie bei jeder anderen Ackerkultur, nicht definieren.
In der Statistik wird keine Unterteilung zwischen Sommer- und Winterdurum in der Anbaufläche und im Ertrag vorgenommen. Dennoch ist davon auszugehen, dass inzwischen Sommerdurum weniger als 50 Prozent der Fläche einnimmt. Eine Beurteilung der Leistungsfähigkeit von Sommer- und Winterdurum ist aus den deutschlandweit abgestimmten Prüfsortimenten in beiden Kulturen in den beiden Anbaugebieten möglich.