Deutschland hat die meisten „Zuckerkranken“ in Europa. Besonders häufig kommt hierzulande der Typ-2-Diabetes vor, bei dem der Körper nicht mehr ausreichend auf das Hormon Insulin anspricht. Rund acht Mio. Deutsche wissen, dass sie einen Typ-2-Diabetes haben. Bei schätzungsweise 3,5 Mio. Menschen wurde dieser „Zucker“ noch nicht erkannt. Hinzu kommen diejenigen, die aufgrund ihres ungesunden Lebensstils auf gutem Wege sind, zum Typ-2-Diabetiker zu werden.
Das Fatale an der Stoffwechselerkrankung ist, dass sie anfangs überhaupt keine Beschwerden macht. Die Folgeerkrankungen sind jedoch gravierend. Diabetes mellitus kann neben Schädigungen an Nieren, Augen oder Nerven auch das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöhen.
Wird Diabetes diagnostiziert, muss die Therapie individuell angepasst werden. Da insbesondere insulinpflichtige Diabetiker meinen, sie müssten nun auf geliebte Speisen verzichten, ist es ratsam, an einer Diabetikerschulung teilzunehmen. Hier werden sie erfahren, dass in der Ernährung nichts verboten ist. Ihnen wird die gleiche Ernährung empfohlen wie gesunden Personen. Bei einer ausgewogenen Mischkost muss beispielsweise auf Süßes und Fettiges nicht verzichtet werden – natürlich kommt es bei diesen Leckereien auf die Dosis an. Und das ist oftmals genau der Punkt, der die Veränderung im Verzehrsverhalten so schwierig macht.
Da die meisten Menschen mit Typ-2-Diabetes übergewichtig sind, ist ihre Basisempfehlung recht unspektakulär. Sie lautet: Gewicht reduzieren und sich regelmäßig bewegen. Damit lässt sich der erhöhte Blutzuckerspiegel in vielen Fällen bereits normalisieren. Die Empfehlung umzusetzen, lohnt sich also sehr.
Grundsätzlich gilt, dass man den Typ-2-Diabetes in jedem Alter durch einen gesunden Lebensstil vorbeugen kann. Dazu gehören ausreichend Bewegung, ein gesundes Körpergewicht und eine ausgewogene Ernährung.
Stephanie Lehmkühler