Dr. Günter Hoos, Direktor des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum Rheinpfalz, geht in den Ruhestand. Zu seiner Verabschiedung gab es in der Aula des DLR in Neustadt-Mußbach ein großes Abschiedsfest. Vertreter des Ministeriums, der ADD, vieler Institutionen, Hochschulen, Verbände, Vereine, Landes- und Kommunalpolitik hatten sich versammelt.
Wie Dr. Andreas Kortekamp, stellvertretender Direktor des DLR, erzählte, ist „Einfach mal machen!“, ein typisches Zitat seines Chefs. „Mit Dr. Günter Hoos geht ein Macher“, sagte auch Daniela Schmitt, die rheinland-pfälzische Landwirtschaftsministerin. In den rund 13 Jahren als Leiter des DLR Rheinpfalz habe sich Dr. Hoos Verdienste um die Qualitätssicherung und die Zukunft des Weinbaus erworben, betonte Schmitt. „Dr. Hoos hat die DNA der alten Staatlichen Lehr- und Versuchs- und Forschungsanstalt, also die Einheit von Schule, Versuchs- und Beratungswesen gelebt und weiterentwickelt“, sagte die Ministerin zur feierlichen Verabschiedung.
Günter Hoos ist in Lachen-Speyerdorf, einem Ortsteil von Neustadt, als Sohn eines Winzers geboren und aufgewachsen. Er studierte Biologie in Kaiserslautern, promovierte am Geilweilerhof in Siebeldingen (heute Julius Kühn-Institut) zu pilzwiderstandsfähigen Rebsorten und forschte zu pflanzeneigenen Abwehrstoffen. Von 1989 bis 1995 war Dr. Hoos Leiter des Weinbauamtes Neustadt. Dann hatte er verschiedene Funktionen im Weinbauministerium in Mainz inne bis er 2011 die Leitung des DLR Rheinpfalz übernahm – mit 320 Mitarbeitern, etwa 250 Studenten und 600 Schülern.
Von der Weinbauschule bis zum Weincampus
Mit dem dualen Studiengang Weinbau und Oenologie am Weincampus sowie dem neuen bilingualen berufsintegrierenden Masterstudiengang Weinbau und Oenologie habe sich Neustadt den Ruf einer weltweit anerkannten Forschungsinstitution im Weinbau erarbeitet.
Daran habe Dr. Hoos maßgeblichen Anteil, so die Ministerin. Nicht zuletzt auch die Gründung der Koordinierungsstelle KARA für Fragen zur Klimawandelanpassung und zum Klimaschutz in der rheinland-pfälzischen Agrarwirtschaft sei ein Beleg für seinen Weitblick und die Kreativität. An seine Nachfolge übergibt Günter Hoos neben dem Bildungsauftrag auch die Modernisierung der Dienstgebäude, denn aufgrund der zunehmenden Zahl an Forschungsaufgaben wächst der Platzbedarf. Sicher wird Hoos als Hobbygärtner, Freizeit-Historiker, engagiertes Mitglied der protestantischen Kirchengemeinde Lachen-Speyerdorf und nicht zuletzt auch als Weinkenner die gewonnene freie Zeit sinnvoll nutzen.
bs – LW 12/2024