Während des Rheinhochwassers Anfang des Jahres wurde erstmalig der ungesteuerte Bereich des Polders Wörth-Jockrim vollständig überflutet. Durch Druckwasser kam es dabei allerdings auch im gesteuerten Bereich, der durch einen Trenndeich vom ungesteuerten Bereich eigentlich abgeriegelt sein sollte, zu Überflutungen. Der Kreisverband Germersheim des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd (BWV) fordert deshalb Nachbesserungen am Polder und Entschädigungen für die ungeplant unter Wasser stehenden Flächen im gesteuerten Teilbereich.
Der Berufsstand weist seit Jahren in all seinen Stellungnahmen darauf hin, dass es bei einer Flutung des ungesteuerten Bereiches zu erheblichen Druckwasserproblemen im gesteuerten Bereich kommen wird. Dieser Fall ist nun eingetreten und die Befürchtungen der Landwirte wurden bestätigt.
Auf Initiative des BWV-Kreisvorsitzenden Roland Bellaire aus Neupotz fand vergangene Woche ein Ortstermin mit den betroffenen Bewirtschaftern, den Ortsbürgermeistern der umliegenden Gemeinden sowie Vertretern der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (SGD-Süd) und der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz (LWK) statt. Dabei wurde durch die SGD-Süd eine Begutachtung der Schäden und ihr vollständiger Ausgleich zugesagt. Auch soll es Prüfungen mit dem beauftragten Ingenieurbüro geben, um die Funktionsfähigkeit des Polders langfristig zu verbessern. Diese Vereinbarungen müssen aus Sicht von Bellaire nun zeitnah umgesetzt werden, denn das nächste Hochwasser komme bestimmt. Für den ungesteuerten Bereich gebe es bereits eine feste Entschädigungsregelung, die unter Mitwirkung des BWV und der LWK erarbeitet wurde und die als Vorlage dienen könne.
bwv – LW 3/2018