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Erfolgreiche Auktion zum BEDA-Markt

Flotte Auktion in Bitburg – hervorragende Fleckviehkollektion

Alle zwei Jahre veranstaltet die Rinder-Union West im Rahmen der großen Landwirtschaftsausstellung zum BEDA-Markt in Bitburg eine große Zuchtviehversteigerung. So waren zur Auktion am 21. März über 200 Tiere gemeldet. Bei einer voll besetzten Halle verlief der Markt zügig, und am Ende zeigten sich sowohl Verkäufer als auch Käufer sehr zufrieden. Gut war die Nachfrage aus den Niederlanden, Luxemburg, Belgien und Großbritannien. Hervorragend präsentierte sich eine Kollektion der Rasse Fleckvieh, die sich einer regen Nachfrage erfreute.

Die hornlose Fivestar P-Tochter aus der Zucht von Alfred Bormann, Biesdorf, wechselte für 3 000 Euro in den Vulkankreis. Foto: Schulte

Carla macht das Rennen

Diese Zwischenüberschrift ist sicherlich für die Rubrik Deckbullen ungewöhnlich. Doch die EX 95 Punkte Rubens-Tochter Carla ist wieder einmal der Garant für den Spitzenpreis bei den Bullen. Denn aus dem Zuchtbetrieb von Peter Meutes, Rommersheim, stammt der schwarzbunte Bulle PM Shocaro, der nach einem langen spannenden Bieterduell für 3 600 Euro mit großem Applaus den Ring verließ. Ein Züchter aus dem Kreis Birkenfeld erhielt den Zuschlag für diesen Shaw-Sohn (v. Freddie) aus der mit EX 91 bewerteten PM Carmen, welche wiederum eine Shottle aus Carla ist. Hohe Zuchtwerte, hohe Einstufungen und noch höhere Leistungen über viele Laktationen hinweg waren die Garanten für das hohe Interesse an diesem schicken, sehr großen eleganten Bullen. Für 2 600 Euro ersteigerte ein Milchviehbetrieb aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis den wohl ausgeglichensten typvollsten Bullen der Versteigerung. Er stammt aus der Zucht von Karl-Heinz Kirch in Fisch und ist ein Krypton-Sohn aus einer 88 Punkte Samuelo-Tochter und davor steht die bekannte Jesther-Tochter Gianna EX 90. Dieser sehr große, fehlerfreie Bulle gewann die Herzen der Käufer aufgrund der Abstammung, aber auch der hohen Leistungen deutlich jenseits von 12 000 kg mit Eiweißwerten von 3,6 Prozent.

Über 100 Rinder unter dem Hammer

Das große Angebot abgekalbter Holsteinfärsen zog entsprechend auch die Kundschaft an. Und wie so häufig, stach auch diesmal eine besonders hervor. Bei dieser jetzt zu beschreibenden jungen Holsteinfärse könnten dieselben Sätze kommen, wie bei dem teuersten Bullen. Denn auch diese Färse stammt aus dem bekannten Zuchtbetrieb von Peter Meutes in Rommersheim und auch hier steht als Großmutter die bereits erwähnte Carla. In diesem Fall handelt es sich um eine Tochter des bekannten RUW-Select-Bullen Snowflake aus einer 87 Punkte Goldwin-Tochter von Carla. Diese herausragende, extrem typstarke, große, schliffige Snowflake-Tochter hat bereits ihr Ticket für die Teilnahme an der RUW-Färsenschau am 1. April in Krefeld. Hier wird sie sowohl bei der Snowflake-Nachzucht als auch in der Konkurrenz mitlaufen. Sie selbst hat gerade mit 24 Monaten gekalbt und bereits eine Einsatzleistung von deutlich über 30 kg Milch. Sie bestach in allen Bereichen und letztendlich erhielt den Zuschlag für 3 200 Euro ein bekannter Züchter aus dem Niederrhein. Somit wird für sie der Weg nach Krefeld nicht so weit. 3 000 Euro investierte ein Milchviehhalter aus dem Landkreis Vulkaneifel für eine ganz außergewöhnlich leistungsstarke Färse aus dem Zuchtstall von Alfred Bormann in Biesdorf. Diese hornlose FiveStar-Tochter stammt aus einer Rocket-Mutter und Minister-Großmutter mit extrem hohen Leistungen im Papier. Sie selbst hatte die gewaltige Einsatzleistung jenseits von 50 kg Milch! 2 400 Euro investierte ein Züchter aus dem Landkreis Bernkastel-Wittlich für eine schicke Malvoy-Tochter aus der Zucht von Christian Bange, Seibersbach, im Hunsrück. Diese große, fast schaufertige rotbunte Färse wusste einfach in allen Merkmalen die Interessenten zu überzeugen. Und auch Franz-Josef Hoffmann aus Winnerath präsentierte eine genauso schicke und elegante rotbunte Holsteinfärse des altbekannten Rotbuntstars Carmano. Mit 87 Punkte Malvoy und 86 Punkte Rubens stehen hier schau- und exterieurbewährte Vererber im Pedigree. Die Leistung der Mutter von über 13 000 kg und der Großmutter jenseits der 11 000 kg waren sicherlich ausschlaggebend für den Preis von 2 400 Euro für einen Züchter aus Luxemburg. Bei einer doch großen Preisspanne von 950 Euro bis 3 200 Euro pendelte sich der Durchschnittspreis auf 1 693 Euro ein.

Sieben tragende Holsteinfärsen erlösten durchschnittlich 1 250 Euro. Größtes Interesse fand eine Snowman-Tochter aus der Zucht Gill GbR, Bodenheim, die mit Lexington trägt und im Juni abkalben wird. Dieses bestens entwickelte Rind ersteigerte ein Züchter aus dem Landkreis Vulkaneifel.

Sehr gute Zweitkalbs­kuh aus der Gill GbR, Bodenheim

Auffallend war die sehr gute Qualität der aufgetriebenen Holsteinkühe, die im Durchschnitt sogar 1 825 Euro brachten. Erwähnt werden muss an dieser Stelle eine sehr gute Zweitkalbs­kuh von Gill GbR aus Bodenheim, die sich ein Züchter aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm für 3 000 Euro sicherte. Die Kuh selbst ist bereits mit 85 Punkten bewertet und hat den bekannten deutschen Vererber Samburu zum Vater. In der ersten Laktation stehen schon 9 300 kg Milch, und wer die Kuh im Ring gesehen hat weiß, dass diese Leistung in der zweiten Laktation deutlich überschritten wird. Derselbe Verkäufer hatte noch eine zweitkalbige AltaEsquire-Tochter im Angebot, die für 2 300 Euro im Kreis Bernkastel-Wittlich zukünftig gemolken wird. In der Summe eine wirklich sehr gute Kollektion von Zweitkalbskühen.

4 000 Euro für eine der Jüngsten

Mit großer Spannung war bereits im Vorfeld ein zwei Monate altes Kalb aus dem weltweit bekannten Zuchtbetrieb Nosbisch, Niederweis, erwartet worden. Denn dieses sehr schicke junge Kalb hat alles zu bieten, was die Holsteinzüchter heute wünschen. Vater ist der Epic-Sohn Camaro und die Mutter ist eine Numero Uno aus der bekannten Planet-Lana. Sie ist genomisch untersucht und glänzt mit einem gRZG von beachtlichen 152. Viele hatten Interesse doch nur einer kann den Zuschlag erhalten. Und den bekam ein sehr engagierter Züchter aus dem westfälischen Vreden.

Hervorragende Fleckviehkollektion

In Bitburg eine so gute Fleckviehkollektion anzubieten war schon eine Sensation. Hauptgrund hierfür ist die Tatsache, dass der renommierte Züchter Helmut Backes vom Ulmenhof aus Mandern die Milchproduktion leider einstellt. Er war ein Vorreiter für die Rasse Fleckvieh und hat eine hervorragende Herde aufgebaut. Den höchsten Steigpreis erlöste eine zweitkalbige Romtell-Tochter aus einer Ralmesbach-Mutter und Romel-Großmutter, bei ganz gewaltig hohen Leistungen von über 12 000 kg Milch bei hervorragenden Inhaltsstoffen. Ein Fleckviehfreund aus dem Saarland erhielt den Zuschlag für 2 000 Euro. Eine abgekalbte schwere Solo P-Tochter aus einer extrem leistungsstarken Ralmesbach-Mutter und Rainer-Großmutter erlöste für Backes 1 800 Euro und wird ihre Leistungen in Luxemburg fortschreiben, denn sie wird bei guter Haltung mit Sicherheit genau wie Mutter und Großmutter deutlich über 10 000 kg Milch geben, was sich aufgrund der ersten zwei Kontrollen bereits abzeichnet. Ein Kompliment für diese wirklich tollen Fleckviehtiere.

Nächste Zuchtviehauktion findet am 9. April statt

Die nächste reguläre Zuchtviehauktion in Bitburg findet am 9. April statt. Weitere Informationen : Rinder-Union West eG, Hamerter Berg 1, 54636 Fließem ( 06569/9690-0, Fax 9690-99. E-Mail: HReifer@ruweg.de, Internet: www.ruweg.de).

Den ganzen Beitrag können Sie sich hier im PDF-Format herunterladen.Gerd Grebener, ruw – LW 14/2015