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Erfolgreicher Jahresabschluss

Jüngster Bulle war der teuerste auf der Auktion in Bitburg

Am Donnerstag vergangener Woche veranstaltete die Rinder-Union West eG die Abschlussauktion für das Jahr 2016 in der Eifelhalle in Bitburg. Über den gesamten Marktverlauf hinweg war eine positive Stimmung spürbar. Bereits in den letzten Wochen zogen die Preise für abgekalbte Holsteinfärsen merklich an, so stieg der Durchschnittspreis der Versteigerung bei den abgekalbten Holsteinfärsen um 337 auf 1 652 Euro an. Dieser Preisanstieg ist nicht nur den positiven Prognosen am Milchmarkt geschuldet, sondern auch der sehr guten Qualität der Rinder.

Eine Julandy-Tochter aus der Zucht von Karl-Heinz Kirch aus Fisch erlöste für ihren Züchter 2 100 Euro. Foto: Grebener

Selten kommt es vor, dass alle vier Preisspitzen im Bullensegment aus einem Züchterstall kommen. Dieses Ereignis ist Stefan Marxen gelungen. Mit 2 000 Euro im Zuschlag wurde der jüngste Bulle MAX Garibo Preissieger des Tages. Dieser schwarzbunte, sehr gut entwickelte Bulle ist ein Garden-Sohn aus einer außergewöhnlich guten Manager-Tochter. Diese MAX Fideli ist eine zweimal EX 91 eingestufte schauerfahrene Kuh, die seit acht Laktationen enorm hohe Leistungen produziert. Mit ihrer Höchstleistung von über 10 000 kg Milch bei 3,54 Prozent Eiweiß wird sie in Kürze hoffentlich die 100 000 kg Marke überschreiten. Auch die 86 Punkte Talent-Großmutter hat über 9 000 kg mit knapp 3,7 Prozent Eiweiß. Alles Fakten, die einen Milchviehhalter aus dem Landkreis Ahrweiler überzeugten. Mit 1 800 Euro folgte MAX Eliano, ein extrem typstarker rotbunter Edelmut-Sohn, aus einer 88 Punkte Bolton-Mutter. Davor steht die schauerfahrene Faber-Tochter MAX Andra (86 Punkte). Leistung satt: Mutter knapp 16 000 kg Milch, Großmutter über 13 000 kg Milch. Das alles beeindruckte einen Milchviehhalter aus dem Landkreis Neuss, der für diesen Bullen den Zuschlag erhielt. Nummer drei aus demselben Stall ist ein Schwarzbunter. MAX Eastboy, ein East P-Sohn aus MAX Fabricia, eine Gilder-Tochter, mit Leistungen von 12 500 kg Milch mit besten Inhaltsstoffen. Diesen Bullen ersteigerte ein Landwirt aus dem Kreis Euskirchen für 1 600 Euro. Vierter aus dem Stall war ein Epochal-Sohn, MAX Episkopal, aus einer Gorch Fock-Mutter und OttokarALL-Großmutter. Beide Kühe sind mit 86 Punkten bewertet und haben deutlich über 11 000 kg Milch produziert bei fast 3,5 Prozent Eiweiß. Diesen jungen schicken Bullen ersteigerte ein Milchproduzent aus Luxemburg für 1 500 Euro. Der Durchschnittspreis stieg bei einer Verkaufsquote von 100 Prozent auf 1 392 Euro.

In der Breite war in der Auktionshalle eine gute Qualität. Doch wie immer stachen einige besonders hervor, und das war eine Top-Färse aus dem Zuchtstall Zens, Musweiler. Sunkiss: Ein RUW-Select-Bulle hat bereits mehrfach seine Qualitäten unter Beweis gestellt. Er ist auch der Vater von ZS Barbie, die für 2 200 Euro einem belgischen Züchter zugeschlagen wurde. Die Mutter und Großmutter sind mit 86 Punkten eingestuft und weisen Milchleistungen von 12 600 und 14 300 kg in der Spitze und Eiweißprozente von knapp 3,5 Prozent vor. Dass diese junge ZS Barbie ihrer Mutter und Großmutter folgt, zeigt sie dadurch, dass sie eine Tagesleistung von 41 kg Milch hat.

2 000 Euro für eine Lonar-Tochter aus dem Betrieb Zens

Karl-Heinz Kirch aus Fisch präsentierte eine rotbunte Julandy. Der Kuhstamm hinter dieser Holsteinfärse zeichnet sich durch gute Einstufungen, hohe Leistungen und hohe Inhaltsstoffe aus. Ihre Mutter hat 8 000 kg Milch gegeben, mit 5,26 Prozent Fett und 3,74 Prozent Eiweiß. Ein Züchter aus dem Kreis Bernkastel-Wittlich erhielt mit 2 100 Euro den Zuschlag. Die nächste aus dem Stall Zens, Musweiler, ZS Agadir, eine Lonar-Tochter, hat eine Tagesleistung von 40 kg Milch und ihre 86 Punkte Ticket-Mutter und Talent 2-Großmutter sind extrem leistungsstarke, langlebige Kühe, mit Leistungen weit über 12 000 kg Milch. Diese schaufertige Färse ersteigerte ein Züchter für 2 000 Euro. 1 900 Euro erlöste Kirch für eine Epochal-Tochter. Bei Mutter und Großmutter stehen jeweils 85 Punkte fürs Exterieur im Papier bei sehr langlebigen Kühen. Diese Holsteinkuh ersteigerte ein Züchter aus Saarbrücken. Dass der rotbunte RUW-Vererber Julandy ein Top-Kuhmacher ist, beweist auch eine rotbunte Tochter, gezogen von den Gebrüdern Merz aus Bauler, die für 1 850 Euro nach Belgien verladen wurde.

Den ganzen Beitrag können Sie sich hier im PDF-Format herunterladen.Gerd Grebener – LW 50/2016