Das heterogene Bild der Silomaisbestände 2019 wirkt sich, wie nicht anders zu erwarten, auch auf das Erntezeitfenster aus. Das richtige Einschätzen der Bestände durch eine ständige Vorortkontrolle ist in solchen Jahren unerlässlich, um den idealen Erntezeitpunkt nicht zu verpassen.
Um über die Abreife der Bestände zu informieren, werden in den kommenden Wochen an dieser Stelle die TS- Gehalte von Probebeerntungen, die an den einzelnen DLR durchgeführt werden, veröffentlicht. Die Probenehmer wählen hierzu „regional typisch“ entwickelte Bestände aus. Wohl wissend, dass es fast unmöglich ist solche zu definieren. Die ermittelten TS-Gehalte (idealer Erntezeitpunkt bei TS-Gehalte zwischen 32 und 35 %) zeigen eine relativ weit fortgeschrittene Abreife der Bestände (Tabelle 1).
Kolbenlose oder stark gestresste Bestände
Die letzte Schönwetterphase hat nicht zur Entspannung beigetragen. Mit dem Erntebeginn ist in der ersten, spätestens aber in der zweiten Septemberwoche zu rechnen. Anders sieht es bei kolbenlosen oder stark gestressten Beständen aus. Sie sind unter ganz anderen Gesichtspunkten zu bewerten. Sobald ein Vertrocknen der Pflanzen von unten her einsetzt, sollte hier geerntet werden. Die geforderten TS- Gehalte sind in solchen Beständen ohnehin nicht zu erreichen.
Eine weitere Möglichkeit, sich dem erwarteten Erntetermin zu nähern, besteht in der Nutzung von (Internet-)Prognosemodellen. Das bekannteste Prognosemodel ist „MaisProg“ des Deutschen Maiskomitees. Es ist für jeden Landwirt frei zugänglich. Es bedarf lediglich einer Registrierung.
Otto Lang, DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück – LW 35/2019