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Exotische Obstarten aus Samen anziehen

Selber vermehren geht ganz einfach

Avocados, Zitronen, Granatäpfel, Datteln und andere Früchte enthalten keimfähige Kerne, die sich zur Vermehrung von Jungpflanzen eignen.

Selbst auf dem Kompost gehen Avocadosamen auf. Am besten gleich ausgraben und eintopfen. Foto: Eva Utz-Hiltl/Peter Himmelhuber
Bei Avocadosamen im Wasserglas kann man die Keimung gut beobachten. Nach rund 14 Tagen spaltet sich der Samen. Foto: Eva Utz-Hiltl/Peter Himmelhuber
Die Wurzel treibt zuerst aus, dann kommt bald der Trieb. Foto: Eva Utz-Hiltl/Peter Himmelhuber

Etliche Zimmer- und Kübelpflanzen sind durch Samen vermehrbar. Dazu können Früchte aus dem Garten oder vom Obstmarkt verwendet werden, in denen sich keimfähige Kerne befinden. In lockerer Erde bringen viele der Samen Jungpflanzen hervor, die zu stattlichen Büschen und Bäumchen heranwachsen. Sehr gut keimen beispielsweise Citrussamen, Granatapfelkerne oder Wollmispelsamen (Loquate).

Die besten Ergebnisse lassen sich erzielen, wenn die Samen sofort nach der Reife beziehungsweise nach dem Herauslösen aus den Früchten gesät werden. Nach dem Entfernen von anhaftendem Fruchtfleisch kommen die Samen in Gefäße mit lockerem Substrat. Die Lagerung vermindert meist die Keimfähigkeit. Die Aussaat ist von der Jahreszeit abhängig. Insbesondere brauchen die Sämlinge nach der Keimung genügend Licht.

Avocado-Samen ins Wasser stellen

Wie andere Obstsamen keimen auch Avocados im Erdsubs­trat. Manchmal gehen sie sogar auf dem Komposthaufen auf. Eine schöne Methode der Anzucht ist das Einsetzen des Samens in ein Glas mit Wasser. Hier kann die Keimung gut beobachtet werden. Das Fixieren des dicken Samens ist mit Zahnstochern möglich. Drei dieser Holzstäbchen werden so in den Samenmantel gestochen, dass der Samen beim Auflegen auf den Rand des Glases nur bis zur Hälfe ins Wasser gelangt. Nach rund 14 Tagen spaltet sich der Samen und schiebt eine Wurzel ins Wasser. Eine kurze Zeit später bringt er dann einen Blatttrieb hervor. Während der Keimzeit ist ein regelmäßiger Wasserwechsel nötig.

Bald nach der Keimung umtopfen Nach der Ernte

Die Avocadofrüchte aus dem eigenen Garten sollten so wenig wie alle anderen im Kühlschrank aufbewahrt werden. Unreife Früchte sind hart und schmecken nicht gut, deshalb stets reife Früchte verarbeiten. Damit sie schneller reifen, werden sie zusammen mit einem Apfel in einen Folienbeutel gepackt und in einem warmen Zimmer gelagert. Die Reifegase aus dem Apfel fördern die Ausreifung der Avocado.

Das Umpflanzen in ein Einheitssubstrat sollte bei einer Aussaat im Sommer schon bald nach der Keimung erfolgen. Der Sämling wächst dann noch vor dem Winter an und bildet kräftige Blatttriebe.

Avocados sind immergrün und brauchen als Kübelpflanzen einen möglichst hellen Standort. Im Winterquartier sollte es kühl sein, damit die Pflanze nicht vorzeitig austreibt. Sie wird nur mäßig feucht gehalten. Im Frühjahr kann sie mit den anderen Kübelpflanzen an einen geschützten Ort ins Freiland umquartiert werden. Sie lässt sich aber auch weiterhin als Zimmerpflanze kultivieren.

Wem die Avocadopflanze nach mehreren Jahren zu groß wird, kann sie zurückschneiden.

Eva Utz-Hiltl/ Peter Himmelhuber

 

So gelingt die Vermehrung  – LW /2012