Es ist schwierig, das Wort „Hämorrhoiden“ auf Anhieb richtig zu buchstabieren und oft noch schwieriger, darüber zu sprechen. Denn Probleme am Enddarm empfinden die meisten als äußerst private Angelegenheit. Dabei sind die Schwierigkeiten mit dem Feinverschluss des Afters weit verbreitet. Man geht davon aus, dass jeder Zweite der über Fünfzigjährigen unter Hämorrhoiden leidet. Aber auch viele Jüngere sind betroffen. Wer viel sitzt, sich wenig bewegt, Verstopfung hat und beim Stuhlgang stark presst, ist offenbar eher gefährdet.
Leichte Blutungen, Brennen, Nässen und Juckreiz können auf vergrößerte Hämorrhoiden hinweisen. Viele ignorieren diese ersten Symptome, scheuen den Weg zum Arzt und greifen lieber zu einer Wundsalbe. Doch Hausmittel bringen selten den gewünschten Erfolg. Nur ein Besuch beim spezialisierten Facharzt (Proktologen) gibt Sicherheit. Die einfache rektale Tastuntersuchung tut nicht weh und ist nicht peinlich – also kein Grund, lange damit zu warten.
Akute schmerzhafte Reizzustände lassen sich mit speziellen Proktologika, schmerzstillenden Salben oder Zäpfchen schnell lindern. Damit lassen sich auch entzündliche Hautveränderungen am und im After beseitigen, denn die entzündungshemmenden Wirkstoffe sorgen dafür, dass das Gewebe abschwillt und das unangenehme Druckgefühl verschwindet. Bei fortgeschritteneren Stadien gibt es ambulante oder auch operative Therapiemöglichkeiten, die Arzt oder Ärztin je nach Befund vorschlagen.
Hilfreiche Funktion im Darmbereich
Genau genommen hat jeder von uns Hämorrhoiden. Die ringförmig angeordneten, krampfaderartigen Schwellkörper dichten den Enddarm zum Mastdarm hin ab. Sie verhindern, unterstützend zum Schließmuskel, dass Kot, Flüssigkeit und Gas unkontrolliert austreten. Nur: Fließt dauerhaft zu viel Blut zur falschen Zeit in die Schwellkörper, können sie sich unverhältnismäßig stark vergrößern. Sie treten nach und nach aus dem After hervor. Aber einen Krankheitswert haben sie erst, wenn sie Beschwerden verursachen. Je weiter Hämorrhoiden aus dem After gedrückt werden, desto häufiger kommt es auch zur Einschränkung ihrer Funktion als Feinverschluss des Afters. Darmschleim kann austreten, was als Schwitzen oder Nässen wahrgenommen wird. Um vergrößerten Hämorrhoiden vorzubeugen, ist eine sorgfältige und sanfte Analhygiene sehr wichtig. Regelmäßig viel trinken, ballaststoffreiche Kost und Bewegung können ebenfalls schützen.
Drei hilfreiche Ratschläge
In frühen Stadien der Erkrankung kann eine deutliche Besserung bereits eintreten, wenn Sie folgende Ratschläge beherzigen:
Entwarnung: Scharfes Essen steht in dem Ruf, Hämorrhoidalleiden zu verschlechtern. Untersuchungen haben aber ergeben, dass das nicht der Fall ist. Auch Hämorrhoiden-Patienten dürfen ihr Essen mit Chili würzen.
dgk – LW /2012