Zur Erweiterung des Tierschaukonzeptes bei der Kreistierschau des Landkreises Fulda in Melzdorf wurde dieses Jahr eine Jungtierschau für Fleischrinderrassen integriert, bei der die hessischen Galloway- und Angus-Züchter einen erstklassig besetzten Wettbewerb boten.
Die Rahmenbedingungen waren vorzüglich und der Besucherandrang während des gesamten Sonntags auf dem Festgelände in Melzdorf bestätigte die Richtigkeit der Entscheidung, bei dieser bestens eingeführten Veranstaltung teilzunehmen.
Drei Farbschläge im Wettbewerb vertreten
Die Galloway-Färsen wurden von Udo Wipfler aus Rodgau mit sicherem Blick für die zuchtzielgerechtesten Tiere rangiert. Der Klassensieg bei den jüngsten Färsen ging an die von der Zuchtgemeinschaft Sölzer und Schmidt aus Gudensberg vorgestellte Peggy von Weinberg, die in der Entwicklung, Rassecharakter und Fleischansatz das kompletteste Bild abgab.
In der nächsten Alterskategorie standen zwei im Typ sehr ähnliche Halbschwestern aus dem Zuchtbetrieb von Andreas Würtz, Eichelsachsen, vorn. Die Don V4-Tochter Drixi wurde an die Spitze gestellt, da sie mit ihrer Rumpfigkeit, Festigkeit und dem typischen Ausdruck die meisten Vorzüge auf sich vereinigen konnte. Das Farbspektrum der Galloways kam in der nächsten Runde sehr gut zum Ausdruck, da hier gleich drei Farbschläge im Wettbewerb vertreten waren.
Mit hervorragendem Seitenbild und Korrektheit in allen wichtigen Merkmalen wurde die dunfarbige Iona von Buchenau von Johannes Bock an die Spitze gestellt und der Klassensieg bei den Rindern über zwei Jahren ging an die Highland Laddy-Tochter Yenni von Horst Kraft, Ottrau, ein sehr typvolles, gleichmäßig gut bemuskeltes Rind mit besten Rassemerkmalen. Ergänzt wurde die Präsentation der Jungtierschau mit der Vorstellung von drei Jungbullen aus dem Betrieb Reinhard Kreß, Kalbach, die voll in der Entwicklung stehend ihr Potenzial sehr gut zeigte. Bei der Siegerauswahl fiel die Entscheidung zugunsten von Yenni aus der Herde von Horst Kraft, die in allen wichtigen Merkmalen der Rasse Galloway überzeugte und mit der die Zuchtstätte einen weiteren Hoffnungsträger zu bieten hat, aber auch Johannes Bock konnte sich über den Titel Reservesiegerin für seine vielversprechende Iona von Buchenau freuen, mit der auch diese aktive Zuchtstätte ein weiteres Mal eine sehr gute Visitenkarte abgeben konnte.
Gute Richtergebnisse bei der Rasse Angus
Für die Richtergebnisse bei der Rasse Angus zeichnete der bekannte Züchter Manfred Winhart, Herrieden, verantwortlich, der vor manch kniffliger Aufgabe gestellt wurde, diese aber sehr bravourös lösen konnte.
Der erste Klassensieg bei den einjährigen Rindern ging an das Rind Essence 67 von Ulrich Heinz, Wehrda, die sich mit bester Entwicklung, viel Harmonie und ihrem Typ durchsetzen konnte. Die zweite Gruppe der jüngeren Färsen gewann die Rigo-Tochter Maja von Thomas Wicke, Wolfershausen, ein harmonisches, korrektes Rind mit optimalem Fleischansatz und besten Rassemerkmalen, Maja konnte sich auch beim Vergleich der beiden Klassensiegerinnen durchsetzen, als es um die Vergabe des Siegertitels der jüngeren Rinder ging.
Das hohe Niveau der ausgestellten Tiere kam auch in der nächsten Kategorie sehr gut zum Ausdruck, obwohl das Feld sehr eng beieinander lag und zum Schluss die Magnus-Tochter Blanka von Holm und Inge Becker, Dautphetal, an der Spitze stand, eine Färse mit absoluter Korrektheit, sehr guter Breite und bestem Muskelansatz.
Ähnlich ging es in der nächsten Runde weiter, als zum Schluss die vom Anguszuchtbetrieb Sippel, Helmscheid, vorgestellte Banko-Tochter Milka den 1a-Platz zugewiesen bekam, sich aufgrund ihrer Vorzüge in Rassetyp, Körperbau und Fleischansatz gegen das sehr starke Feld an Mitbewerberinnen durchsetzen konnte. Auch in der letzten Runde gab es noch einmal eine erstklassige Konkurrenz, dieses Mal komplett in schwarz, die von der Winnetou-Tochter Ronja von Claus Knacker, Wüstensachsen, gewonnen wurde, eine Färse mit sehr viel Harmonie, Ausstrahlung und sehr festem und langem Oberkörper. Mit diesen Vorzügen gelang es ihr auch den Siegertitel bei den älteren Färsen zu gewinnen, Milka wurde verdiente Reservesiegerin.
Siegerpokal bei dieser ersten Jungtierschau
Nach der Präsentation des Jungbullen Sino von Werner Rücklinger aus Eschenrod folgte die Gesamtsiegerauswahl und die besten vier Färsen traten zum Vergleich an. Das Fachpublikum wartete gespannt auf die Entscheidung von Manfred Winhart und er vergab den Siegertitel an die 1a-Färse des ältesten Wettbewerbs, die Winnetou-Tochter Ronja vom Heufelder-Hof der Familie Knacker, die damit den Siegerpokal bei dieser ersten Jungtierschau für die Rasse Angus in Hessen entgegennehmen konnte. Für den Titel Reservesiegerin freute sich Thomas Wicke, Wolfershausen, für die Rigo-Tochter Maja, die auch in diesem Vergleich ein starkes Bild abgab. Damit nutzten die Angus- und Galloway-Züchter die gebotene Plattform in Melzdorf in hervorragender Weise und machten Werbung für die beiden Rassen.
Grünhaupt, LLH Kassel – LW 27/2014