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„Floating Farm“ für Kühe besichtigt

Jugendpolitische Fahrt führt nach Rotterdam

Ende Oktober fand an vier Tagen die diesjährige jugendpolitische Bildungsfahrt der Hessischen Landjugend nach Rotterdam statt. Unter dem Motto „Nachhaltigkeit“ war es das Ziel, den nächsten Nachbarn diesbezüglich etwas über die Schulter zu schauen.

Die schwimmende Kuhfarm im Hafen von Rotterdam beeindruckte die Landjugendlichen. Foto: Hessische Landjugend

Los ging es von Frankfurt mit dem ICE. In Rotterdam angekommen war das erste Highlight der Reise der Check-In in das Hostel. Als Unterkunft für das Wochenende waren die Cubehouses gebucht – ein Gebäude, das vollständig aus würfelförmigen Modulen zusammengesetzt ist und nicht nur architektonisch ein Volltreffer ist. Der Rest des Abends wurde für ein erstes Kennenlernen und eine kurze Erkundungstour durch das Viertel genutzt.

Schwimmende Kuhfarm

Am nächsten Tag ging es zur Besichtigung der Floating Farm im Hafen von Rotterdam, der weltweit ersten schwimmenden Kuhfarm. Die Initiatorin Minke van Wingerden stellte das einzigartige Projekt vor, inklusive einer Führung durch den Kuhstall, die Anlagen zur Regenwasseraufbereitung und Pasteurisierung der Milch. Das ambitionierte Projekt verfolgt dabei den Ansatz, möglichst kurze Lieferwege für die Versorgung von Lebensmitteln zu bieten, wenige Ressourcen und Flächen zu verbrauchen und dabei zeitgleich krisensicher zu sein. So wird das Futter zum Teil aus übrig gebliebenen Lebensmitteln von Bäckern oder Brauereien der Umgebung bereitgestellt und Regenwasser als Trinkwasser verwendet.

Von der Qualität der Produkte konnten sich die Teilnehmer selbst überzeugen. Im angeschlossenen Verkaufsladen nahmen sich einige ein Stück Käse für die Heimat mit.

Im Anschluss an die Floating Farm blieb die Reisegruppe dem Rotterdamer Hafen treu und besichtigte die Stadt vom Wasser aus. Die etwas andere Bootsrundfahrt mit dem Pannenkoekenboot (Pfannkuchenboot) konnte dabei auch kulinarisch überzeugen.

Verabredung auf der Grünen Woche

Der Rest des Nachmittags und Abends stand den Teilnehmern zur freien Verfügung. Ein Großteil der Reisegruppe stürzte sich in das Nachtleben von Rotterdam und schloss dort nicht nur neue holländische Freundschaften, sondern stieß auch auf eine Reisegruppe der Landjugend Westfalen. Ein Wiedersehen auf der nächsten Grünen Woche in Berlin wurde ausgemacht.

Am Samstag ging es nach dem Frühstück los in Richtung des Weltkulturerbes Kinderdijk. Hier konnte die Reisegruppe ein Beispiel für nachhaltige Wasserwirtschaft begutachten. Der Kinderdijk ist mit 4 m unter NN eine der tiefsten Stellen der Region. Um das Gebiet dennoch nutzen zu können, wurde der Wasserstand seit dem 17. Jahrhundert zunächst mit Windmühlen, später mit elektrischen Pumpen reguliert. Die Führungen und historischen Windmühlen gaben einen spannenden Einblick in die Baukunst und das Wassermanagement der Niederländer.

Der letzte Abend klang für die Reisegruppe in der Food Hall am Südufer der Nieuwe Maas aus.

Mit vielen Erfahrungen und neuem Wissen im Schlepptau, war auch die diesjährige jugendpolitische Fahrt der Hessischen Landjugend wieder ein voller Erfolg. Die Fahrt im nächsten Jahr wird ebenfalls ein spannendes Ziel verfolgen. Ein kleiner Tipp vorweg: Hier kommt das kürzlich erst gefeierte Halloween-Fest her.

hlj – LW 46/2023