Das Zentrum für umweltorientiertes Forschen in Neu-Ulrichstein war Ziel einer Exkursion des Bezirksvereins Lauterbach unter Federführung des Landfrauenvereins Freiensteinau. Zum Schutz von Mensch, Tier und Umwelt wird im Forschungszentrum die Umweltverträglichkeit neu entwickelter Mittel und Chemikalien wie zum Beispiel Dünge- oder Pflanzenschutzmitteln getestet. Dabei arbeitet das Forschungszentrum mit den ortsansässigen Landwirten zusammen.
Der Leiter des Forschungszentrums Prof. Dr. Peter Ebke empfing die Landfrauen und stellte die Entstehung des Forschungszentrums und seine Aufgaben- und Arbeitsgebiete vor. Die Lage des Forschungszentrums mitten in der ländlichen Umgebung des Vogelsbergkreises bietet eine breite Palette an Möglichkeiten zur Feldforschung. Deutschlandweit gibt es hier einzigartige Möglichkeiten, durch Testreihen in eigens entwickelten Teichanlagen und den umliegenden Feldern, Wiesen und Waldgebieten eine Vielzahl verschiedenster Ergebnisdaten zu gewinnen und so über die Umweltverträglichkeit der getesteten Mittel genaue Gutachten erstellen zu können. Viele renommierte und bekannte Unternehmen und Forschungseinrichtungen schicken ihre Biologen und Chemiker zu Studienzwecken in das Forschungszentrum, das mit seiner Ausstattung – es verfügt über Gastbüros und Wohneinheiten – auch für wochen- und monatelange Beobachtungen die notwendigen Voraussetzungen bietet. Schülern und Studenten bietet das Forschungszentrum Gelegenheit zu einem Einblick in die Arbeit von Biologen und Chemikern.
Nach dem theoretischen Streifzug durch die Arbeit des Forschungszentrums besichtigten die Landfrauen die Außenanlagen. Dort wurden die vielfältigen Aufgaben und der Ablauf der verschiedenen Studien nochmal anschaulich erklärt. Tief beeindruckt verließen die Landfrauen das Forschungszentrum. Abgerundet wurde die Exkursion durch den Besuch der Pletschmühle in Homberg und der Besichtigung der Seifenmanufaktur Glatthaar. Inhaberin Alexandra Glatthaar gab einen Einblick in die Herstellung ihrer Seifen. Die nur mit ausgewählten Zutaten zertifizierter Händler hergestellten Seifen bieten einen hohen Qualitätsstandard und werden ausschließlich per Hand gefertigt. Sonderwünsche werden hier auf Nachfrage gerne kreiert. In einem kleinen Lädchen können Besucher die große Auswahl an Seifen und Pflegeprodukten kaufen. Mit einem Rundgang durch den wunderschönen Fachwerkkern der Stadt Homberg-Ohm schlossen die Lauterbacher Landfrauen diesen interessanten Tag ab.
Ursula Pöhlig – LW 31/2016