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Freude über 5 000 Hektar Blühflächen zum Weltbienentag

Landwirte beteiligen sich freiwillig mit 1 600 Hektar

Hessens Umweltministerin Priska Hinz freute sich am Weltbienentag gemeinsam mit HBV-Generalsekretär Peter Voss-Fels darüber, dass in Hessens Landwirtschaft in diesem Jahr insgesamt 5 000 Hektar Blühflächen für mehr Nahrung für Bienen und Insekten sorgen und die Artenvielfalt fördern. Das seien 500 Hektar mehr als 2019 und ein Erfolg der Kampagne Bienenfreundliches Hessen.

Eines von vielen Beispielen: Blühende Streifen zwischen den Feldern bei Gießen-Lützellinden. In den Landkreisen Lahn-Dill und Gießen konnte die Fläche der Blühwiesen seit 2018 verdoppelt werden. Foto: Lahn-Dill-Kreis

3 400 Hektar Blühflächen würden im Rahmen des Agrarumweltmaßnahmenprogramms HALM mit insgesamt 2,25 Mio. Euro gefördert. Es handele sich dabei um ein- und mehrjährige Flächen.

„Auch in diesem Jahr haben hessische Landwirte viele zusätzliche Blühflächen angelegt, und zwar auf rund 1 600 Hektar. Damit verbessern sie das Nahrungsangebot für Insekten und leisten gleichzeitig einen Beitrag zur Artenvielfalt“, sagte der Generalsekretär des Hessischen Bauernverbandes, Peter Voss-Fels.

Landwirte in den Landkreisen Lahn-Dill und Gießen werden in diesem Jahr 581 Hektar insektenfreundliche Flächen zur Verfügung stellen – diese positive Bilanz zieht die Abteilung für den ländlichen Raum für die Landkreise Lahn-Dill und Gießen. „Das ist nahezu eine Verdopplung im Vergleich zum Jahr 2018“, freut sich Erster Kreisbeigeordneter in Lahn-Dill, Roland Esch. Dieser Erfolg sei ohne die Umsetzung durch engagierte Landwirte, Imker, Bauernverband, Naturschutz und Jagdgenossen nicht möglich gewesen. „Immer mehr Landwirte tragen damit zum Artenschutz, zu Biodiversität und dem Erhalt von Lebensräumen bei“, sagt Anita Schneider, Landrätin des Landkreises Gießen.

1 695 Landwirte beteiligten sich 2020 laut Hinz an HALM. Hinzu kommen Flächen, die vom Hessischen Bauernverband (HBV) und dem Landesverband Hessischer Imker (LHI) gemeinsam im Rahmen der Kampagne Bienenfreundliches Hessen angelegt worden seien. Das Umweltministerium unterstütze die Beschaffung des Saatguts mit Lottomitteln. Mehr Blütenvielfalt auf dem Land zu schaffen, ist nach Hinz lebensnotwendig. Honigbienen, Wildbienen, aber auch andere Insekten seien darauf angewiesen. Zwar steige die Zahl der Honigbienen in Hessen. 2019 wurden knapp 64 000 Völker eingewintert, 2008 waren es noch rund 48 000 gewesen. Wildbienen seien aber in Gefahr. Laut hessischer Roter Liste seien 43 Prozent der 424 Wildbienenarten in Hessen gefährdet oder bereits ausgestorben. Insekten sind nach Hinz unersetzlich für das Ökosystem, die Lebensmittelversorgung und die Lebensqualität. Deshalb setzten sich die Partner des Programms für ihren Schutz ein.

LW – LW 24/2020