Der erste Grassilageschnitt scheint aufgrund des langen Winters in weiter Ferne zu liegen. Jetzt ist aber noch Zeit, Verbesserungen der Ernteabläufe und Silierung zu planen. Im vergangenen Jahr machte der starke Niederschlag einigen Betrieben einen Strich durch die Rechnung: Nur wer die trockene Periode vor dem 10. Mai nutzen konnte, hatte in der Pfalz gute Aussichten auf hohe Silagequalitäten (www.lw-heute.de/grassilageergebnisse-2016-viel-top-viel-flop). Die Rationskosten fallen bei schlechteren Grassilagequalitäten jedoch deutlich höher aus als bei guten. Pro Kuh und Jahr sind schnell 200 Euro für zusätzliches Kraftfutter nötig, das bedeutet für einen 100-Kuhbetrieb 20 000 Euro an Mehrkosten, wie Thomas Bonsels vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen für die Werte der Ernte 2016 in Hessen ausgerechnet hat (www.lw-heute.de/grassilagen-2016-einzelne-schnitte-differieren-stark). In Zeiten niedriger Milcherlöse sollte dies im Blick behalten werden.
Auch aufgrund der gentechnikfreien Fütterung wird es immer bedeutsamer, aus dem Gras hohe Eiweißerträge zu realisieren, um Zukauffutter zu sparen. Eine kurze Feldliegezeit und schnelles Anwelken sind dafür genauso wichtig wie eine gute Verdichtung im Silo, der Einsatz von Siliermitteln und ein rascher Sauerstoffabschluss.
Wichtig ist auch eine schlagkräftige Erntekette. Wer auf einen Ladewagen statt auf einen Feldhäcksler setzt, kann sich ab Seite 28 über Modelle mit 30 m3 Fassungsvolumen verschiedener Hersteller informieren. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen hat Ladewagen von fünf Herstellern verglichen. Die Unterschiede bei der Ausstattung und dem Preis sind erheblich. Vor allem für kleine Schläge und Gras mit einem hohen Trockenmassegehalt eignet sich die Herstellung einer Ballensilage. Hier gibt es vieles zu beachten, von der Wahl der richtigen Presse, dem geeigneten Folienmaterial bis zur späteren Lagerung der Ballen. Annette Jilg vom Landwirtschaftlichen Zentrum Baden-Württemberg hat die wichtigsten Punkte zusammengefasst-
Marion Adams – LW 10/2017