Olaf Scholz kam nach Alzey, um den Spatenstich für die 2,3 Milliardeninvestition des US-amerikanischen Pharmakonzern Eli Lilly durchzuführen. Diese Gelegenheit nutzten die Landwirte der Region, den Kanzler und sein Tross auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen.
Der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd, Eberhard Hartelt, wies vor den zahlreich erschienenen Landwirten darauf hin, dass der Bauernverband gemeinsam mit dem Verband „Land schafft Verbindung“ bereits viel erreicht habe. „Man hört uns in Berlin und Brüssel nun zu, wenn wir von übermäßigen Sanktionen bei der Anlage von Gewässerrand- oder Blühstreifen berichten.“ Hartelt begrüßte, dass die Landwirte hier Präsenz zeigten. So könne der Bundeskanzler gewiss sein, dass die Landwirte nicht locker lassen.
Neben den LSV-Verantwortlichen Thilo Ruzycki, Carsten Dietz, Thomas Antoni und Markus Puder sprach zudem Ute Becker-Keller vom Agrarhandel Rupp in Framersheim. Sie ist nicht nur gemeinsam mit ihrer Schwester Geschäftsführerin von vier Agrarhandelsstandorten in der Region, sondern auch Vizepräsidentin des Verbandes Der Agrarhandel.
„Wie den Landwirten werden auch dem Agrarhandel enorme Auflagen abverlangt“, sagte Becker-Keller vom improvisierten Podium herunter. Sie ging kurz auf das BGH-Urteil zum Sortenschutz ein, die Unionsdatenbank im Rahmen von RED Cert II, demnach der Agrarhandel ab Juli Daten aller Landwirte hochladen soll, die nachhaltige Rohstoffe wie Raps veräußern. „Der Explosionsschutz-Leitfaden der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe (BGN)konnte der Agrarhandel abwenden“, zählte sie auf. Auch sie wolle ihre Arbeit machen, statt Dienstleister der deutschen Behörden zu sein. Leider kam es an diesem Nachmittag wieder nicht zu einem Gespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz.
zep – LW 15/2024