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HBV rechnet wegen Trockenheit mit erheblichen Mindererträgen

Getreide und vor allem Raps und Grünland betroffen

Der Hessische Bauernverband (HBV) rechnet bei Wintergerste und Winterweizen aufgrund von ersten Ernteergebnissen mit Mindererträgen von zehn bis dreißig Prozent im Vergleich zum langjährigen Mittel. Diese Ernteeinschätzung gab HBV-Präsident Karsten Schmal vor der Presse am Mittwoch vergangener Woche auf dem Betrieb Mayer in Groß-Umstadt in Südhessen und am Montag auf dem Betrieb Bollerhey in Schauenburg in Nordhessen ab. Grund für die Ertragseinbußen ist die langanhaltende Trockenheit mit zum Teil hochsommerlichen Temperaturen im April, Mai und Juni, die zu einer sehr schnellen und vorzeitigen Abreife des Getreides führten, erklärte Schmal.

Die Erntepressekonferenz in Südhessen fand auf dem Betrieb Mayer in Groß-Umstadt statt. Auf dem Foto v.l.: Hans Trumpfheller, Vorstandsmitglied Regionalbauernverband Starkenburg, Rüdiger Mayer, seine Frau Andrea und die Töchter Marie-Christin und Marlene sowie HBV-Präsident Karsten Schmal und RBV-Vorstandsmitglied Axel Strauß. Foto: Mohr

Große Einbußen gibt es beim Winterraps und beim Futteraufwuchs auf dem Grünland. In diesem Jahr habe die Bodengüte und Wasserspeicherfähigkeit eine besondere Bedeutung gehabt, verdeutlichte der HBV-Präsident. „Jeder Bodenpunkt machte sich im Ertrag bemerkbar.“

Ernte so früh wie noch nie

Schon Mitte Juni, so früh wie noch nie, sei die Wintergerste beispielsweise in der Wetterau gedroschen worden. Auch die Winterweizenernte wurde etwa zwei bis drei Wochen früher begonnen als sonst üblich. Auf dem Betrieb von Rüdiger Mayer in Groß-Umstadt (siehe S. 35) wurde die Winterweizenernte am vergangenen Wochenende schon beendet. Bernd Bollerhey in Schauenburg-Martinhagen, der auf einer Höhenlage von 390 Metern wirtschaftet, hat in dieser Woche mit der Weizenernte begonnen.

„Für den Winterraps waren die Bedingungen während der gesamten Wachstumsphase sehr ungünstig“, erläuterte Schmal. Bei der Aussaat sei es viel zu nass gewesen, durch den späten Frost Ende März gab es Auswinterungsschäden, und die anschließenden heißen Temperaturen haben die Vegetation zum „Explodieren“ gebracht. Die Rapsblüte habe schon eingesetzt, bevor die Pflanzen ihre maximale Länge erreichen konnten. Durch die sogenannte Knospenwelke, die wahrscheinlich durch den extremen Witterungsverlauf hervorgerufen wurde, sei zudem der Schotenansatz reduziert worden.

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