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Hessin gibt deutsche Krone der Weinprinzessin weiter

Eva Lanzerath von der Ahr ist Deutsche Weinkönigin

Die neue Deutsche Weinkönigin heißt Eva Lanzerath und kommt von der Ahr. Als Deutsche Weinprinzessinnen präsentieren Anna-Maria Löffler aus der Pfalz und Eva Müller aus Rheinhessen den deutschen Wein. Die bisherige Deutsche Weinprinzessin Carolin Hillenbrand von der Hessischen Bergstraße blickte auf ein außergewöhnliches Jahr zurück, in dem coronabedingt die Social-Media-Aktivitäten ein nie gekanntes Ausmaß erreichten.

Die frischgekrönten Deutschen Weinmajestäten (von links): Deutsche Weinprinzessin Eva-Maria Löffler aus Haßloch in der Pfalz, Deutsche Weinkönigin Eva Lanzerath von der Ahr und Deutsche Weinprinzessin Eva Müller aus Wöllstein in Rheinhessen. Foto: DWI
Carolin Hillenbrand von der Bergstraße „digitalisierte“ das Amt der Deutschen Weinprinzessin – als Energiebündel war sie unfassbar aktiv. Foto: DWI

Nur sieben der 13 deutschen Weinbauge­biete schickten ihre Bewerberinnen zur Wahl der 72. Deutschen Weinkönigin nach Neustadt an der Weinstraße: Eva Lanzerath (Ahr), Jana Petermann (Hessische Bergstraße), Bärbel Ellwanger (Mosel), Anna-Maria Löffler (Pfalz), Alexandra Unger (Rheingau), Eva Müller (Rheinhessen) und Tamara Luisa Elbl (Württemberg).

Etliche Weinbaugebiete verlängerten die Amtszeit ihrer amtierenden Weinkönigin, so verzichteten Baden, Franken, Nahe, Mittelrhein, Sachsen und Saale-Unstrut auf eine Kandidatur. Damit entfiel der Vorentscheid und die sieben Bewerberinnen standen gleich im Finale. Die Fachbefragung fand ohne Publikum, moderiert von Holger Wienpahl, im SWR-Studio in Mainz statt und konnte gestreamt werden.

Da die Deutschen Weinhoheiten ihr Amt nicht verlängern wollten, war die Geschäftsführerin des Deutschen Weininstituts (DWI), Monika Reule, dankbar, dass eine Wahl stattfinden konnte, denn ein Jahr auf die authentischen Weinfachfrauen zu verzichten, mochte sie sich nicht vorstellen. Die Wahl fand ohne Fangruppen statt. Außer den SWR-Mitarbeitern durften nur die 70-köpfige Fachjury und pro Kandi­datin drei Angehörige in den Saalbau. Auf die übliche Feier wurde verzichtet.

Wegen der geltenden Abstandsregeln krönten sich die frischgewählten Weinmajestäten selbst – dennoch für alle ein hochemotionaler Moment. „Wir werden unsere Leidenschaft für die deutschen Weine gemeinsam in die Welt tragen“, versprach eine völlig perplexe Eva Lanzerath unmittelbar nach ihrer Wahl. Die 22-jährige angehende Grundschullehrerin aus einer Winzerfamilie in Walporzheim holte nach acht Jahren die höchste deutsche Weinkrone wieder an die Ahr. „Wir haben auch in diesem Ausnahmejahr wieder eine sehr talentierte Deutsche Weinkönigin und zwei kompetente Deutsche Weinprinzessinnen, denen wir möglichst viele Einsätze wünschen“, sagte Reule.

Spannende und unterhaltsame Show

Nachdem die sieben Kandidatinnen bereits in der Fachbefragung ihr Wissen bravourös unter Beweis gestellt hatten, zeigten sie am Wahlabend in mehreren Spiel- und Raterunden ihre weinsensorischen, rhetorischen und kommunikativen Fähigkeiten. Unter der Moderation von Holger Wienpahl meisterten sie eine verdeckte Weinprobe, sprachen originelle Grußworte und mussten im Team Berufe wie den eines Weinglasmachers, Geschmacksmalers oder Rebsorten-Archäologen erraten.

Die Jury hatte die Qual der Wahl, denn alle sieben Bewerberinnen präsentierten sich souverän und redegewandt. Schließlich wurden Eva Lanzerath von der Ahr, Anna-Maria Löffler aus der Pfalz und Eva Müller aus Rheinhessen zum Majestäten-Trio gewählt. Wer von ihnen Deutsche Weinkönigin werden würde, entschied sich mit den letzten beiden Aufgaben. Dabei galt es in einer Rate­runde und dann mit einer Rede zum Thema „Wo stehe ich in zehn Jahren“ die Juroren für sich zu gewinnen. Eva Lanzerath überzeugte mit ihrer Natürlichkeit und Lockerheit.

Gratulation und bewegender Abschied

Die bisherigen Weinmajestäten Angelina Kappler (geb. Vogt) von der Nahe, Carolin Hillenbrand von der Hessischen Bergstraße und Julia Böcklen aus Württemberg blickten in einer beeindruckenden musikalischen Show zurück und bedankten sich singend für die Unterstützung während ihres außergewöhnlichen Amtsjahres. Dabei spielte Carolin Hillenbrand am Flügel. Das Trio ließ sich durch die Pandemie nicht ausbremsen, sondern nutzte alle Möglichkeiten, den Wein digital zu präsentieren – online durch Weinproben, Kochen und vieles mehr.

bs – LW 40/2020