Maisbestände auf Zünslerbefall hin überprüfen

Nachdem die Ernte von Silo- und Körnermais in diesem Jahr durch die Trockenheit sehr früh begonnen hat, ist jetzt eine günstige Zeit, den diesjährigen Befall durch die Larven des Maiszünslers zu bonitieren.
Da für eine Bekämpfungsentscheidung keine praktikable Methode zur Verfügung steht, richtet man sich gerne am jeweiligen Vorjahresbefall aus. Aktuell sind die Bohrlöcher in den Stängeln, das Bohrmehl in den Blattachseln und – nach dem einen oder anderen stürmischen Tag – der Stängelbruch eindeutige Anzeichen. Auch Kolbenbefall ist nach Abzug der Lieschblätter auszumachen. Sollten etwa 30 bis 40 Prozent der Pflanzen Raupenbefall aufweisen, dürfte im Folgejahr eine Bekämpfung sinnvoll sein.
Eine erste sinnvolle Gegenmaßnahme zur Dezimierung des Maiszünslers ist bereits bei der Ernte durch tiefes Einstellen der Häcksler beziehungsweise Schnitt der Mähdrescher möglich. Sind die Raupen in die Stoppeln abgewandert, kann das zusätzliche Mulchen der Maisstoppel den Befallsdruck für das Folgejahr reduzieren. Besonders effektiv sind diese Maßnahmen, wenn dies in der gesamten Gemarkung prak­tiziert wird.
Ulrich Nöth, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinhessen-Nahe-Hunsrück