Die deutlich gestiegenen Preise für viele agrarische Erzeugnisse – vor allem für Getreide, Mais und Ölsaaten – haben vielfältige Auswirkungen auf die gesamte Branche. Neben der deutlich gestiegenen Stimmung bei den landwirtschaftlichen Unternehmern gibt es auch handfeste, in Euro und Cent ausdrückbare Folgen dieser Entwicklung.
Die Situation beinhaltet ne-ben dieser für die Bauern positiven Aspekte auch eine negative Seite, nämlich die ebenso ge-stiegenen Produktionsmittelkosten in Form von Kraftstoff, Pflanzenschutz-, Futter- und Düngemitteln. Es stellt sich nun einerseits die Frage, wie nachhaltig diese Preisgestaltung ist, und andererseits die nach den betriebswirtschaftlich sinnvollen Anpassungsreaktionen der Be- triebsleiter. Für den Ackerbau gilt, dass sich beispielsweise das wirtschaftliche Düngungsoptimum nach oben verschiebt – trotz gestiegener Kosten. Wenn man sich vor Augen hält, dass in den letzten Jahren unsere vormals hoch versorgten Böden unter Entzug gedüngt wurden und jetzt von der Beratung eine Anpassung auf ein höheres Düngungsniveau empfohlen wird, kam der Preisschub auch in dieser Beziehung gerade recht. Die Erzeugerpreise können auch wieder einmal nachgeben und sind künftig stärkeren Schwankungen unterworfen. Langfristig geht man aber von einem höheren Niveau aus. Bei den Kosten ist weniger mit Entspannung zu rechnen. Daher sollte man nun auch in die Ertragsfähigkeit der Böden investieren. Und wer weiß, wie sich die politische Akzeptanz der Direktzahlungen künftig entwickelt? Dort sieht man vor allem die gestiegenen Erzeugerpreise. Insgesamt gibt die neue Preissituation also keinen Anlass, sich was die Betriebsentwicklung betrifft, zurückzulehnen. Mehr zu diesem Thema ab Seite 21. Karsten Becker