Die Preise für Ackerfrüchte sind volatiler geworden. Preissprünge von einem Euro je Dezitonne binnen einer Woche sind möglich. Nur die Kosten für landwirtschaftliche Betriebsmittel gehen tendenziell in eine Richtung, und zwar nach oben. So haben sich die Stickstoff- und Phosphorpreise im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Zwar liegen die Erträge in diesem Jahr nach bisherigen Ernteberichten erfreulicherweise recht hoch, dem stehen aber die drastisch gestiegenen Kosten für die Betriebsmittel gegenüber. Außerdem drückt derzeit die Menge auf den Preis. Unter den Bedingungen der großen Preisunsicherheit müssen die Betriebsleiter jetzt ihre Anbauentscheidungen für die nächsten Saison fällen. Um die Vorzüglichkeit von Marktfrüchten zu werten, müssen sich die Kulturen dem Vergleich ihrer jeweiligen Konkurrenzfrucht im Betrieb stellen. Per Internet werden inzwischen diese Kosten-Leistungs-Analysen von der Fachberatung angeboten. Diese können den einzelbetrieblichen Kriterien, wie beispielsweise dem Ertragsniveau, detailliert angepasst werden. Der Vergleich erfolgt unter neuen Gesichtspunkten, wie zum Beispiel: Was bringt der bei Stickstoff und Fungiziden aufwendigere Winterweizen dem Betrieb gegenüber der im Anbau kostengünstigeren Wintergerste? Gibt es Alternativen, wie etwa Zuckerrüben oder Mais, als nachwachsende Rohstoffe? Wie ist der Vorfruchtwert zu bewerten? Allerdings sind Rentabilitätsvorschauen mit Vorsicht zu bewerten, weil sie in der Regel nur das aktuelle Preisgerüst berücksichtigen. Dagegen scheinen Ertragsschwankungen, zumindest im LW-Gebiet geringer auszufallen und kalkulierbarer zu sein.
Berthold Moennig