Jährlich organisiert der Verband Deutscher Charolais-Züchter eine Schau der Jahrgangsbesten. Diese Vergleichsmöglichkeit wird von den Zuchtbetrieben gesucht, um den Zuchtfortschritt im Auge zu haben. Auch mehrere hessische Betriebe nutzten die Gelegenheit, um sich mit den besten Jungtieren in Northeim (bei Göttingen) dem nationalen Wettbewerb zu stellen.
So waren Peter und Sabine Gries vom Oberseener Hof mit zwei hervorragenden Jungbullen in verschiedenen Altersklassen mit von der Partie. Nachdem der Ronaldo-Sohn Rutinje bereits als Ib-Platzierter einen starken Eindruck hinterließ, gelang dem bekannten Zuchtbetrieb in der vierten Klasse mit einem erstklassigen Sohn des Top-Vererbers Laurin der Spitzenplatz in der Gruppe.
Genetisch hornloser Bulle
Nach einem weiteren Jungbullen aus dem Zuchtbetrieb von der Familie Duclos aus Witzenhausen, stellte sich der genetisch hornlose Bulle Hans aus dem Zuchtbetrieb von Horst Bierwirth, Ottrau, der Konkurrenz und war aufgrund seines ausgeglichenen Körperbaus nicht zu schlagen. Ihm gelang es sogar zum Schluss, hinter einem herausragend entwickelten Bullen aus Niedersachsen den Reservesiegerplatz der gesamten Veranstaltung einzunehmen. Der Bulle stammt aus einer Kuh, die mehrere erstklassige Söhne geliefert hat und ist sicherlich für die kommende Wintersaison eine Alternative für alle Betriebe, die Spitzengenetik im Hornlossegment suchen.
Gute Weibliche vorgestellt
Auch bei weiblichen Kälbern waren mehrere hessische Beschicker aktiv im Wettbewerb. Karl und Florian Viering, Horst Bierwirth sowie Sabine und Peter Gries gelang es, sich mit ihren Absetzern im Mittelfeld der Klasse zu platzieren, oftmals gaben Kleinigkeiten den Ausschlag für die Platzierungen im vorderen Bereich. Besonders erfolgreich war der Zuchtbetrieb Erwin Rabenau aus Londorf, der mit Violette eine erstklassige Necessaire-Tochter vorstellte und für dieses in allen Belangen bestehende Tier sogar mit dem Reservesiegertitel in der Kategorie der Kuhkälber ausgezeichnet wurde. Mit Baune, einer bereits mehrfach erfolgreichen Natur-Tochter, holte sich Erwin Rabenau dann bei den ein- bis zweijährigen Rindern einen weiteren Spitzenplatz in der Bewertung (Ic). Das Gesamtresümee der Veranstaltung fällt eindeutig aus: hervorragend vorbereitete Tiere mit bestem Rassestandard, wie er für das große, weiße Fleischrind Charolais gefordert wird. Die hessischen Beschicker zeigten, dass sie sich mit den Kollegen aus den anderen Bundesländern auf Augenhöhe in den Einzelwettbewerben einreihen können. Gleichzeitig sind mit den vorgestellten Tieren hervorragende Voraussetzungen für die künftigen Wettbewerbe im kommenden Winter gegeben und mancher Charolais-Züchter wartet schon jetzt mit großem Interesse auf den nächsten Fleischrindertag in Alsfeld.
Grünhaupt, LLH Kassel