Bei Milchauszahlungspreisen von unter 25 Cent/kg kann man hierzulande nicht profitabel produzieren. Um zumindest die variablen Kosten zu decken, gibt es einige Ansätze, die betriebsindividuell überdacht werden können: • beim Futtermitteleinkauf Angebote mehrerer Anbieter einholen, die Futterkosten und die Einnahme nach Futterkosten (IOFC) im Auge behalten • beim Sperma-Einkauf vermehrt junge (Test-) Bullen einsetzen. Auch der Wechsel zum Natursprung kann eine Überlegung wert sein. • weniger Arbeitskräfte im Melkstand einsetzen • hohen Gesundheitsstatus bei Frischabkalbern anstreben – Gesundheit steht hier vor Leistung! • nur noch Jungvieh aufziehen, das zur Bestandsergänzung gebraucht wird; langfristig kann sich diese Strategie nachteilig auswirken, weil alte Kühe zu lange gehalten werden. • die Wahl des aktuellen Dippmittels überprüfen. Eventuell kann das Mittel eingespart werden. • Preisvergleiche auch beim Einkauf von Klauenbädern vornehmen und deren Einsatz prüfen. Schlecht durchgeführte Klauenbäder helfen nicht! • sehr gute Grundfutterqualitäten erzielen und in der Ration 1 Prozent T-Aufnahme aus Grundfutter NDF erzielen, denn das spart direkt Kosten ein und führt zu gesünderen Pansen und damit zu gesünderen Kühen. • Melktechnikservice, soweit es geht, selbst erledigen; aber: hohe Zellzahlen durch „sparen“ des notwendigen Service kostet doppelt! • den Stall bis zur Kapazitätsgrenze mit den melkenden Kühen nutzen.
S. Möcklinghoff-Wicke