Der Messestress mit ProWein in Düsseldorf und Intervitis/Interfructa im neuen Messegelände am Stuttgarter Flughafen ist vorbei. Ob die zeitliche Koppelung beider Großereignisse für die Weinbranche sinnvoll ist, wird noch zu diskutieren sein.
Während der internationale Anspruch der ProWein unbestritten ist, besteht das ausländische Besucherkontingent der Intervitis hauptsächlich aus Elsässern, Österreichern und Südtirolern. Für viele Winzer aus Rheinhessen und der Pfalz sind die Agrartage in Nieder-Olm die erste Adresse, wenn es um den Überblick im Bereich Technik im Weinberg und Keller geht. Dass einige Aussteller bei der diesjährigen Intervitis ganz fehlten oder ihre Standflächen deutlich reduzierten, zeigt, dass ein Messeauftritt viel kostet.
Der Auftritt von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die die Messe offiziell eröffnete und darüber hinaus in Sachen Weinbaupolitik klare Aussagen machte, hat die Bedeutung dieser Messe gestärkt. So gab Merkel ein deutliches Bekenntnis zur bestehenden Weinwerbung und damit zur solidarischen Finanzierung ab und versprach, in Brüssel für die Beibehaltung des Anbaustopps zu kämpfen.
Julia Klöckner, CDU-Kandidatin für das höchste Amt in Rheinland-Pfalz und derzeit Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium, besuchte viele Messeaussteller, informierte sich über die Neuheiten, genoss den Auftritt in der Besuchermenge und erwies sich als schlagfertig und kenntnisreich. Ihre Ankündigung, sich um das Problem mit dem Auspressungsgrad bei Traubenlieferungen zu kümmern und eine für die Winzer akzeptable Lösung anzustreben, freut die Branche. Insgesamt herrschte bei den Ausstellern der Intervitis Optimismus und gute Stimmung. Henning Seibert