Präzises Arbeiten ist in der Landwirtschaft heute Pflicht. Nicht nur bei der Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln und Düngern, sondern auch bei der Planung von Transporten, Fahrten zu den Schlägen oder bei der Ernte-Organisation. Dabei muss „Precision Farming“ nicht immer die teuerste satellitengesteuerte Technik bedeuten; auch kleinere Lösungen, wie beispielsweise eine verbesserte Abschätzung des aktuellen Stickstoffbedarfes einer Kultur, kann große wirtschaftliche Auswirkungen haben. Und das nicht nur durch die Einsparung von teuren N-Düngern. Wenn man nämlich die Pflanzen während der Wachtums- und Reifephase optimal und teilschlagspezifisch ernährt, führt dies zu homogeneren Beständen, die sich wiederum leichter und mit geringeren Verlusten beernten lassen. Auch Vorteile beim Pflanzenschutz, der ja zu bestimmten Wachstumsphasen erfolgt, und bei der Verteilung von Ernteresten auf dem Feld sind denkbar. Die Informationen über den aktuellen Versorgungszustand einer Kultur können dabei auf verschiedene Arten gewonnen werden, zum Beispiel durch Messung der Grünfärbung oder durch Analysen von Presssaft. Hierbei stellen Systeme, die eine Messung während der Überfahrt in Vererbindung mit einer GPS-Steuerung und -Dokumentation ermöglichen, die aktuelle Spitzentechnik dar. Solche Lösungen sind derzeit aber nur für größere Betriebe oder Lohnunternehmer sinnvoll. Wer schon mit einem Automatischen Lenksystem arbeitet, kennt das Problem der Abschattung an Waldrändern oder in Tal-Lagen: Plötzlich können nicht mehr genügend Satelliten für die korrekte Navigation empfangen werden. Hierfür gibt es Lösungen, die auf das Mobilfunk-Netz zurückgreifen.
Karsten Becker